360.
Johann
Mabuse.
Johann
Schoreel.
583
daselbst ist nach Petersburg gekommengf). In den späteren,
zahlreich vorhandenen Werken Inanierirte Nachahmung der
Italiener, wie z. B. in zwei grossen Gemälden des Berliner 18.
Museums, Adam mit Eva, Neptun mit Amphitritc, die nur grosse
nüchterne Aktfiguren enthalten. Andres in andren Galerieen.
Johann Schoreel, aus Holland (1495-1562), war
eine Zeit lang Schüler des Gossaert, hielt sich dann bei einer
Wallfahrt nach Palästina im Jahre 1520 längere Zeit in Italien
auf und lebte in der Folge als Dornherr zu Utrechtlw).
Seitdem eine Reihe von Gemälden, welche früher als die
Seinigen galten, einem unbekannten kölnischen Meister (s. oben
Seite 562 H.) zugewiesen und (lafür seine echten Werke aus-
gemittelt sindfflf), ist der bisherige Ruhm dieses Namens
beträchtlich gesunken, insofern die letztern sich nicht
sonderlich über andere gleichzeitige Arbeiten von mittlerem
WVerthe erheben. Den Ausgangspunkt liefert ein Flügelaltar 19.
in dßY Sammlung des Ütrechter Stadthauses, die Madonna
mit einem Donator in einer Landschaft, auf den Flügeln
Heilige mit Donatoren, am Rand eine Inschrift mit Sch0reel's
Namen T). Es ist eine gute Leistung in der niederländisch-
italienischen Weise. Ebendaselbst sind von fünf Tafeln mit
lauter charaktervollen, scharfen Brustbildern, Welche utrech-
tische Palästinapilger darstellen, die 2 ersten Wahrscheinlich
von Schoreel, der u. a. auch selbst darauf vorkönlmt. Zwei 20.
PßrtrilltS im Bßlvedefe ZU Wiem-Mann und Frau darstellend,
mit dem Datum 1539, sind von geistreicher Ausführung und
tiefer, warmer Färbung. Auch ein Genrebild, das sich 183521.
in der Sammlung zu Corshamhouse befand, wird ihm nach
3') "Eine Kreuzigung, mit herrlichen ausdrucksvollen Köpfen,
(lurehaus edel und gemässigt, im Berliner llluseum," wie es sonst im
Text hiess, wird gegenwärtig "dem Gerhard Horebout (s. S. 404) zu.-
geschrieben.
H") Jolz. Secunrli opvra; Epist. VII. lib. I.
Durch Passavant. Vergl. dessen "Beiträge etc." im Kunstbl.
1841, N0. 13.
1') Dass er hier bonus Scorelius heisst und sehr freigebig mit
Apelles verglichen wird, lässt. vermuthen, dass er dieses Bild wie an-
dere aus Gefälligkeit und Liebhaberei malte.