258.
Niederländer.
Der
ächte
Lucas
VOII
Leyd en.
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in weiter Landschaft, mit vielen Nebengestalten; auf den
Seitenbildern, in symbolischer Beziehung, das Opfer Abra-
hams und die Anbetung der ehernen Schlange; auf dem
Untersatzbilde ein nackter männlicher Leichnam (der todte
Adam), aus dessen Leibe sich ein Baum (der Baum des
Lebens f) erhebt, daneben die knienden Stifter. Das Gemälde
ist theilweise von dunklem, kräftigem Colorit, aber "durch
Schillerfarben von unharmonischem Ansehen und dabei glanz-
los; das Costüm ist. etwas phantastisch, die Formen, obwohl
nicht allzu mager, doch hart und ungleich, die Bewegungen
heftig und eckig. Nur in der Frauengruppe neben der sin-
kenden Maria ist ein Ausdruck des Weichen und Rührenden
der vielleicht durch den Beiklang von Härte, den er zu über-
winden hat, an Tiefe gewinnt. In der Gemäldesammlung
des verst. Königs von Holland im Haag befand sich von ihm 2.
ein Gemälde, welches den David mit der Bathseba darstellt.
Berühmter ist der Schüler des ebengenanntenf Luc
Jacobz, genannt Lucas von Leyden (1494_l533). EY
zuerst unter den niederländischen Künstlern ist innerlich
vollkommen profan und fasst. auch seine heiligen Gegenstände l
durchweg von einem genrehaften Standpunkt auf. Auch zu
eigentlichen Genrebildern führte ihn diese Vorliebe für die
Darstellung des gemeinen Lebens, das er bald schlicht und
naiv, bald in einer mehr zum Scurrilen und Hässlichen sich
neigenden Weise schildert; überhaupt hat das phantastische
Wesen der Zeit bei ihm bereits einen bizarren Charakter
angenommen, welcher nur allzuoft die Stelle der eigentlichen
Würde und Bedeutsamkeit seiner Gestalten vertreten muss,
wobei indess eine reiche Eriindungsgabe und ein lebhaftes
Naturgefühl nicht zu verkennen ist. In solcher Art wenig-
stens erscheint Lucas von Leyden in den von ihm gefertig-
ten Kupferstichen, die theils heilige Gestalten, theils 50611811
des Volkslebens vorführen. Gemälde seiner Hand sind
höchst. selten Eins der bedeutendsten der Dimension nach, 3.
a) Oder vielmehr des Kreuzes. v. B1.
Dass gleichwohl in den italienischen Galerien Luca d'Olanda
neben Alberto Duro ein Colleetivname für nordische Gemälde werden
konnte, hat äeinen Grund- in der weiten Verbreitung seiner Knpfer-