Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

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Buch IV. 
Norden. 
XVI. 
Jahrhundert. 
Oberdeufschland. 3'. 25 3. 
26. Endlich befinden sich jetzt im britischen Museum in 
London jene 89 von Chalnberlaine im Facsimile herausgege- 
benen Skizzenü), sämmtlich Portraits von Personen des Hofes 
und berühmten Leuten; u. a. die Gemahlinnen des Königs 
der Reihe nach. Holbein ist auch hier, bis in die flüch- 
tigsten Andeutungen hinein, gross und originell ; abgesehen 
von ihrefn historischen Werthe sind diese Entwürfe ewige 
Vorbilder freier, edler und dabei höchst charaktertreuer Auf- 
fassung.  
Holbein überlebte Heinrich VIIL, Eduard VI. und die 
kurze Zwischenherrschaft der J ane Gray, und starb im ersten 
Jahre der katholischen Maria, 1543 (nicht 1554 wie jetzt 
durch Auffindung seines Testaments sammt der gerichtlichen 
Notiz über dessen Vollstreckung feststeht), zu London an 
der Pest.  Dass er die ganze zweite Hälfte seines Lebens 
im Auslande zubraehte, war einer der schwersten Verluste, 
welche die deutsche Kunst in jener Zeit betreffen konnten. 
Eine eigentliche Schule scheint sich in Basel nicht um 
Holbein versammelt zu haben. Von seinen Brüdern, ist 
Bruno als Maler gänzlich unbekannt, der schon erwähnte 
Ambrosius ein mittelmässiger Künstler in der frühern 
27, Richtung seines Bruders. Ein männliches Portrait im Bel- 
ggvedere zu Wien und die Bildnisse zweier Knaben in der 
öffentlichen Sammlung zu Basel werden ihm mit Wahrschein- 
29.lichkeit zugeschrieben.  Hans Asper, von welchem die 
Wasserkirche (Bibliothekl in Zürich die tüchtigen Bildnisse 
Zwinglis und seiner Gattin enthält, scheint sich mehr nach 
H0lbein's Werken als durch dessen Unterricht gebildet zu 
haben; Christoph Amberger, gebürtig von Nürnberg 
(1490-1563) begleitete die Familie Holbein vielleicht nicht 
nach Basel und kann eher ein Schüler des alten Holbein als 
des jüngern heissen- Er war nämentlich als Bildnissmalei- 
berühmt; Carl V. sass ihm mehrere Male. (Ein vorzügliches 
a) Ionitations of omjqinal drawings by Hans Holbeivz etc. publ. 
by John Chamberlaioze etc., 1789-1792. Als Beilage erschien 
1813: The. Holbein portraits in in's Majestgfs collectioaz, 84 Blldnisse 
in kleinerm Format enthaltend.
	        
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