Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

252. 
Portraits. 
Handzeichnungen; 
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Auch die Galerie des Belvedere zu Wien enthält mehrere. 7. 
Ein Bildniss in der Sammlung zu Pommersfelden, einen Mann s. 
im Pelzrock und mit einem Rosenkranz darstellend, entspricht 
den Werken Holbeins, welche um 1529 entstanden; ebenso 
muss wohl das prachtvolle Bildniss des Georg von lälrundslwerg 9_ 
(st. 1528), nach dessen Tode gemalt und desshalb wohl etwas 
frei als Charakterligur behandelt, in diese Zeit fallen (jetzt 
im Berliner Museum). 
Ausserdem besitzt die öffentliche Sammlung zu Basel 10. 
einen Schatz von Handzeichmlngen der verschiedensten Art, 
theils Studien zu diesem und jenem Bilde, theils derbe und 
kraftvolle "Entwürfe für Glasmaler, theils selbständige Skizzen 
u. A. m. Eines vorzüglichen Rufes erfreuen sich die Rand- 
zeichnungen zu Erasmus Lob der Narrheit,  geistvolle 
Schwänke, Zeitanspielungen, Genrefiguren, mit sicherer Feder 
gezeichnet. Das eigene Portrait des Künstlers, in Kreide, 
lässt allerdings keine so würdige Heldengcstalt wie Dürer, 
aber einen lebensfrohen, wohlgebilcleten Mann von feinstem 
geistigem Ausdruck erkennenä"). Vorzüglich werthvoll ist 
eine Reihe, von Skizzen, welche die Passion enthalten und 
in ihrer flüchtigen Ünbefangenheit einen merkwürdigen 
Gegensatz zu der gemalten Passion bilden. Die ganze Grösse 
Holbeins als Irlistorienmaler zeigt sich jedoch in einer Skizze, 
welchekämpfendes Fussvolk darstellt, ein herrlich entwickelter, 
mit furchtbztrer Wahrheit wiedergegebener Moment. Einige 
überaus naturwahre Studien nach Schafen und Fledermäusen 
zeigen hinwiederum, dass dem grossen Meister kein Gebiet 
der sichtbaren Welt zu gering erschien. 
Zahlreiche andere Werke in Basel und der Umgegend 
müssen, zum Theil in dem Bildersturm des Jahres 1529, unter- 
gegangen sein. Ein italienischer Reisender fand im Jahre 
1545 an den Häuserfagaden durchgängig Malerei vor, "aller- 
dings; wie er hinzusetzt, nicht mit. Ultramarin und nicht von 
'19) Das alte, breite, grämliche Gesicht, welches in den Ufüziexl zu 
Florenz die jedenfalls unechte Inschrift J. Holpenius etc. und die An- 
gabe des 45sten Altersjahres trägt, kann nicht wohl denselben Kopf 
vorstellen.
	        
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