Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

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Buch 
Norden. 
XVI. 
Jahrh. 
Oberdeutschland. 
ohne Dürefschen Einfluss, gehören zu der mehrmals ange- 
führten Reihe in der Augsburger Galerie; es sind diejenigen 
mit der Laterankirche, mit der S. Peterskirche, und mit der 
Kirche S. Croce, nebst den bezüglichen legendarischen u. a. 
Vorgängen. und Gestalten, sämmtlich zwischen 1501 und 
1504 gemalt, mit vielen geistreichen Einzelheiten, doch in 
der Composition etwas zerstreut. Manches erinnert deutlich 
 an die Weise des ältern Holhein. Dasselbe gilt. von einem 
reichen Rosenkranzbilde vom Jahre 1501.  Unter den, im 
2- Ganzen nicht sonderlichen Bildern Bnrgkmayfs in der 
Moritzkapelle, sind vorzüglich zu erwähnen: S. Sebastian 
und ein Kaiser, unter einem Portal stehend, von Engeln 
umgeben, vom Jahre 1505, sodann aus demselben Jahre: 
S. Christoph mit dem Jesuskinde und S. Veit; endlich, vom 
Jahre 1510, das schönste kleinere Bild des Meisters: Maria, 
die unter einem Baume sitzt und dem Kinde eine Traube 
reicht. Maria und das Kind gruppiren sich hier vortrefflich 
und sind nicht ohne Anmuth; nur die Formen des Kindes 
sind unschön. Eine zierliche Landschaft bildet den Grund 
3. des Gemäldes.  Eine besonders edle Nlaria, in einer Land- 
schaft thronend, wiederum mit einem hässlichen Kinde, be- 
sitzt. Hr. I-Iertel in Nürnberg; dies Bild trägt das Da- 
tum 1509.  Unter den Bildern desselben Künstlers in der 
4- Münchner Pinakothek ist vornehmlich ebenfalls Eins von 
hohem Werthe. Es ist ein grosses Gemälde und stellt den 
Johannes auf der Insel Patmos dar. Drei Palmen stehen im 
Vorgrunde des Bildes; zwischen ihnen Johannes, der halb 
kniend, halb emporschatlend zu Erscheinung der Maria, zu 
schreiben im Begriff ist. Umher eine südliche Vegetation 
und allerlei Gethier, Vögel, Hasen u. s. w. Das Ganze er- 
innert an Altdorfer und bildet ein anmuthvolles Waldmähr- 
chen. Ausserdem sind in derselben Galerie noch andre be- 
 merkenswerthe Bilder von Burgkmayfs Hand vorhanden, 
Unter diesen führe ich namentlich das Portrait des Dr. Joh. 
Geiler von Kaisersburg, vom Jahre 1510, an, das hart und 
streng, aber mit lebendigem Charakter gemalt ist. Ebenso 
sind auch die von ihm herrührenden Portraits des Herzogs
	        
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