248. 249.
Hans
Baldung.
Augsburg :
Burgkmayr.
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Was ausserdem von Baldung erhalten ist, giebt von
seinem künstlerischen Vermögen selten einen Begriff; es
sind meist kleinere Arbeiten von kalter, trockener, auch
manierirter Färbung und übertriebener Charakteristik. S0
z. B. eine Kreuzigung und eine Steinigung des Stcphanusß.
im Berliner Museum, Hercules und Antäus in der Aloell- 14.
sehen Sammlung zu Stuttgart, u. A. m. Dagegen sind zwei 15.
Bildchen der öffentlichen Sammlung zu Basel, üppige Frauen,
von Skeletten angefasst, sowohl durch die vortreffliche Be-
handlung als durch die wenn nicht anziehende, doch geist-
vollc Conception bemerkenswerth; ebenso, in der Nloritz-
kapelle zu Nürnberg, die „Klugl1eit am Abgründe", eine 16.
bis auf den sehr zarten Schleier nackte Figur, mit der Jahr-
zahl1525. Zwei Altarüügel in der Bibliothek zu C0lmar,17.
Versuchung St. Antons und sein "Vilüstenbesuch bei S. Paulus
Eremita, zeichnet sich erstere durch grossartige Phantastik,
der zweite durch die schöne Landschaft aus.
ä: 249. Die Schule von Augsburg ging um diese
Zeit lIl zwei sehr verschiedenen Künstlern weit auseinander,
in dem jungem Burgkmayr und dem jüngern Holbein
Hans Burgkmayr, Sohn und Schüler des schon
genannten Thoman Burgkmayr von Augsburg (S. 451), geb,
1473,- st. 1559, war nicht Schüler Dürer's, wohl aber mit
ihm befreundet. Auch bei diesem Künstler zeigt sich aller-
dings der Einfluss Dürer-scher Manieren, doch ist er nicht
ohne eine eigenthümliche WVfurde, obschon in seinen Ge-
stalten der Ausdruck des Heiligen, der tiefere Ernst
überhaupt nicht gerade vorherrscht. Gewisse Schärfen sind
ielälg, wief häufig hden-alndrcn Künstlern der Zeit, eigen;
1180 e es auc nict an einzelnen Phantastereien.
Mit dieser Auffassungsweise verbindet er die vortreffliche
fhhgsburgißßlilß Technik, die harmonische Färbung und Ab-
stufung, bisweilen auch das liebevollste Eingehen auf das
Fämzelne, ein treffliches Helldunkel und eine sehr ausge-
lblldetß lVlodellii-ung. Auch für zahllose Holzschnittwerke
hat 91' m Seinem langen Leben die Zeichnungen geliefert.
Seine frühesten bekannten Bilder, wie es scheint, noch 1-