Ulm :
Schaffner.
Hans
Baldung
Grien.
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Zweifel von M. Schaffner, befindet ich (neben andren Werken
älterer deutscher Schule) im Besitz des Grafen Leutrum zu
Stuttgart. Andere, minder bedeutende Bilder in der Augs- 8.
burger Galerie u. a. a. O. Das frühste bekannte Werk, 9.
eine heil. Eamilie vom Jahre 1499, im Belvedere zu Wien.
Ein überaus reiches und zierliches Rosenkranzbild in der 10-
Kirche
Zll
Schwabach
scheint
ebenfalls
VOII
Schaffher
her-
zurühren.
Nur beiläufig erwähnen wir des Hans Schöpfer von
Nördlingen, eines rnässigen Meisters der schwäbischen Schule
dieser Zeit, von welchem die Moritzkapelle zu Nürnberg einn-
"männliches Bildniss enthält.
Ein ungleich bcdeutenderer Künstler, welcher mit Mar-
tin Schaffner Manches gemein hat, dabei aber einen unmit-
telbaren Einfluss Dtirefs erkennen lässt, ist Hans Bal-
dung, genannt Grien, von Gmünd in Schwaben, geb.
um Er lebte und arbeitete in der Folge meist im
Elsass und Breisgau und starb zu Strassburg im Jahre 1552,
Nur ein Hauptwerk ist von ihm vorhanden, der im Jahre12-
1516 vollendete igrosse Hochaltar des Münsters zu Freiburg
im Breisgau ü), ein Kleinod oberdeutscher Malerei, welches
dem Besten, was von Grünewald und Schaffner erhalten ist,
in keiner Weise nachsteht und fast durchweg unberührt. er-
halten scheint. Das innere Mittelbild. 9 F uss hoch, enthält
eine reiche, prachtvolle Krönung der Maria durch Gott
Vater und Christus, umschwebt von leichten musicirenden
Engeln, auf dem Hintergrunde eines lichten Wolkeälmeeres,
welches sich bei näherer Betrachtung in zahllose Cherubs-
Eine treffliche Beschreibung dieses Werkes und urkundliche
Nachweise über die Lebensumstämle des Meisters s. bei H. Schrei-
bßl"? das Münster zu Freiburg, 2. AuH. Textheft I, S. 36 und f.,
11' 3' 23 u- f-y und von Demselben: das Münster zu Strassburg, 2.
Auü- Texthßft S. 75. Die ehemals sehr vorzüglichen, jetzt aber
m" noch schwer zu rettenden Glasgemälde im Choruingang des Frei-
burger Münsters enthalten lauter Votivdarstellungen dieser Zeit, zum
Tlmil von Mitgliedern des Kaiserhauses gestiftet, welche, Jeder vor
881mm Patron kniend, unter reichen Renaissancearehitekturen darge-
stellt Sind. Die Erfindung des Fensters der Alexanderkapelle ist von
Baldung, die übrigen ebenfalls von bestem oberdeutschem Styl.