Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

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Buch IV. Norden. XVI. Jahrhundert. Oberdeutschland. 
248. 
in der Galerie zu Braunschrveig, und eine Maria, die dem 
TLKinde eine Traube reicht, in der Münchner Pinakothek, in- 
]3_ gleichen die Brustbilder der Kurfürsten August und Moritz 
von Sachsen in der Dresdner Sammlung gerechnet. 
Die Thätigkeit. der beiden Cranach hat nun zwar den 
besondern Werth, eine protestantische Kirchenmalerei auf- 
recht gehalten zu haben. Obschon des bunten Legenden- 
reiehthums und der Himmelskönigin beraubt, konnte diese 
Malerei noch immer durch grosse Fassung ihrer Aufgaben 
und durch eine gemüthvolle Symbolik eine bedeutende 
Stellung einnehmen, wenigstens in lutherischen Ländern. 
Allein die innern Antriebe zur Stiftung kirchlicher Gemälde 
Waren doch bei weitem nicht mehr so stark, seitdem das 
Gefühl eines verdienstlichen Werkes dabei wegiiel; sodann 
nahmen andere geistige Richtungen die besten Kräfte in 
Beschlag, während zugleich die dogmatischen Streitigkeiten 
innerhalb des Protestantismus die sichere Harmlosigkeit des 
für die Kirche arbeitenden Malers erschüttern mussten.  
1 4 Als einer nicht unbedeutenden Stiftung aus späterer Zeit 
erwähnen wir die zwölf grossen Apostelgestalten, nebst 
Christus und Johannes dem Täufer, über den Emporenpfei- 
lern der Pfarrkirche zu Schneeberg. Sie sind von sehr 
ungleichem Werth, theilweise (wo etWaDürefsche Vorbilder 
,zu Grunde lagen) würdig und grossartig, theilweise gemein 
und kümmerlich. Als Maler nennt die Chronik den Mel- 
chior Krodel; auch erkennt man die Jahrzahl 1581. 
Driftes 
Üapite]. 
Oberdeutsche 
Schulen") 
ä. 248. 
mehrern der 
Wie bei 
folgenden 
Cranach, so kreuzen 
Künstler verschiedene 
sich auch bei 
Einwirkungen, 
bes. 
Vgl. 
Grüneisen 
Manual, 
Niclaus 
64
	        
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