Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

246. 247. 
Cranach 
jüngere. 
527 
Randverzierungen geschmückt ist. Cranach gefiel sich hier, 
die verschiedenartigsten Thiergruppen leicht mit der Feder zu 
entwerfenk). Zwei je sechs Fuss breite Hirsch- und Eber- 
jagden, das Eine mit Kurfürst Johann Friedrich, seiner Ge- 
mahlin und Gefolge zu Pferde, beündet sich im Museum von 
Madrid, andre grosse Jagdbilder auf der Moritzburg bei 
Dresden. 
Es 
ist 
eine 
namhafte Anzahl 
VOI] 
H olzschnitten 
Cranach- 
scher Compositionen aus seiner früheren Zeit, meist der hei- 
ligen Geschichte oder Legende angehörig, vorhanden. Auch 
hat er mehrere Portraits berühmter Zeitgenossen in Kupfer 
gestochen. 
g. 247. Von der bedeutenden Einwirkung, die CranacHs 
künstlerische Thätigkeit auf seine Umgebungen ausgeübt und 
von der vielfachen Nachfolge, die sie hervorgerufen, giebt die 
grosse Anzahl von Gemälden ähnlichen Styles Zeugniss, die 
man in den sächsischen Gegenden zerstreut findet und die 
nicht selten für die Werke des Meisters gelten. Von eigentw 
liehen Schülern CranacHs ist allerdings wenig bekannt  
Der vorzüglichste unter diesen war sein Sohn, Lucas Cra- 
nach der jüngere, der in seinen späteren Lebensjahren, 
wie früher der Vater, die Stelle des Bürgermeisters von 
Wittenberg bekleidete. Dieser Künstler scheint sich indess, 
wie nach seinem Vater, so zugleich nach Albrecht Dürer 
gebildet zu haben, wie sich dies aus verschiedenen Anklän- 
gen, bald an die Weise des einen, bald an die des andern, 
ergiebt; eigenthümlich aber ist ihm eine weiche Anmuth und 
Süssigkeit, die sich vornehmlich in seinem blühenden (zuwei- 
len nur etwas zu rosigen) Colorit ausspricht. Er ist einer 
derjenigen, die am längsten (er starb 1586) an der treuen 
Weise der alten Kunst ausgehalten haben, während seine 
Zeitgenossen schon fast sämmtlich einem fremden manierirten 
ä) Lith. von Strixner: Des ältern Lucas Müllers, fgßnännthää" 
nach, Handzeichnungen. Ein Nachtrag zu Albrecht Dllrßl S C "S  
myth. Handz. München 1818. 
Vgl. 
Galerie 
Rathgeber, 
V01] 
Gotha, 
176.
	        
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