Nachfolger :
Georg
Pens;
Matth. Grünuwald.
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ner Galerie, nur eine mittelmässige Nachahmung Altdorfers;
die Composition ist höchst überfüllt, ohne Sonderung der
Massen, und die Ausführung des Einzelnen hart. Von
einem andern Schüler Altdorfers; Michael Ostendorfer,
besitzt die Sammlung des historischen Vereins zu Regens-
burg einen Altar, welcher Weniger durch Kunstwerth, denn14.
als Altarbildider protestantischen Zwischenzeit und als Ana-
logie mehrerer Kranachschen Bilder merkwürdig ist. Das
Mittelbild enthält: oben Gott Vater, dann Christus als Lehrer
zwischen den Aposteln, unten zwei Prediger mit ihrer Ge-
meinde; der Flügel rechts: oben die Darstellung im Tempel,
dann die Taufe Christi, unten eine protestantische Taufe in
einer Kirche; der Flügel links: Christus das Brod verthei-
lend, dann den NVein darreichend, unten die Communion in
einer protestantischen Kirche; die Aussenbilder sind der
biblischen Geschichte entnommen. Ob Ostendorfer mit
einem gleichnamigen bairischen Hofmaler oder mit einem ge-
wissen Michael Ossinger identisch ist, von welchem die
Münchner Pinakothek eine Glorie Gott Vaters besitzt, 'las-15'_
sen wir dahingestellt.
Georg Pens ging, nachdem er sich in Dürer's Schule
gebildet hatte, nach Italien, in die Schule des Rafael (S. I, 270).
So ist ein sehr bedeutender Unterschied zwischen seinen
früheren und seinen späteren Arbeiten. In der k. k. Galerie
zu Wien beündet sich von ihm das Gemälde einer Kreu-w
zigung Christi mit kleinen Figuren, das sehr sauber und mit
anmuthvoller Ermässigung der nürnbergischen Manier ge-
malt ist. Eine andre Darstellung der Kreuzigung, in der 17,
Augsburger Galerie, ein Altarbild mit Flügeln, ebenfalls noch
aus der früheren Zeit, ist dagegen beträchtlich befangener
gehalten. Ein heil. Hieronymus, in der Moritzkapelle zuls.
Nürnberg, zeigt einen tüchtig gemalten und durchgebildeten
nachdeßklißh alten Kopf. Zur Richtung der italienischen
Kunst gehören ein Paar Bilder der Münchner Galerie,
Welche den Namen des G. Pens führen: Eine Judith mit 19.
dem Haupte des Holofernes, halbe Figur nackt weich
llwdßllirt, aber hart in der Färbung. Sodann Venus und