502
Buch IV.
Norden.
XVI.
Jahrhundert.
Dürer.
3 Tafeln; in der Mitte sieht man eine thronende Maria mit
dem Kinde und mit musicirenden Engelchen, zu deren Seiten
die heil. Katharina und die heil. Barbara stehen; männliche
Heilige und die Figur des knienden Donators (Lorenz
Tucher) auf den Seitengemälden. Es ist ein schönes wür-
diges Bild und nur in der Farbe etwas trockener als andre
3- dieses Künstlers. Unbedeutender sind die Flügel des Nico-
4- lausaltars in der 'Lorenzkirche und zwei Passionstafeln in
der Sammlung der Burg; zwei grosse Altarfiügel, ebenda,
aussen die Grablegung, innen das Leben Mariä. enthaltend,
scheinen dagegen bessere Arbeiten seiner Hand zu sein; und
5. zwei Heilige, in der Sammlung des Brüderhauses, gehören
mit dem Altar in S. Sebald zu den Vorzüglichsten. Vorn
5- Jahre 1518 ist der Hauptaltar der Katharinenkirche zu
Zwickau, dessen Mittelbild die "Fussvsiaschung, die Flügel
Heilige und Donatoren, die Lunette die Anbetung des im
Grabe stehenden Christus, die Staffel die Anbetung der
Könige darstellen. Die ganze Behandlungsweise, besonders
die edeln Gestalten und schönen Köpfe weisen durchaus auf
7- H. von Kulmbach hin. -Ein sehr vorzügliches Fuggefsches
Portrait in edler Dürefscher Weise befindet sich im Berliner
8. Museum. Verschiedene Bilder, von schöner leuchtender
Wirkung und mit liebenswürdigen Einzelheiten besitzt die
9. Pinakothek in München, andere das Museum in Stuttgart.
10. Auch das StädePsche Institut zu Frankfurt a. .M. besitzt ein
treffliches Altarbild von H. V. Kulmbach.
Heinrich Aldegrever (nicht zu Soest, sondern ur-
kundlichl") 1502 zu Paderborn geboren, gest. 15152) ist. im
11.Ganzen weniger bedeutend. Doch besitzt die Berliner
Galerie von ihm ein sehr bemerkenswerthes- Bild, eine Dar.
stellung des jüngsten Gerichtes. Höchst grandios ist hier die
obere Gruppe des Bildes, Christus mit Maria und dem
Täufer Johannes, in deren Gewändern der Sturm des Ge-
richtes saust; trefflich sind auch die Engel mit den Posaunen,
die phantastischen Teufelsgestalten über den Verdammten. Die
Nach O.
Becker,
Kstbl.
1855 S.
141.