Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

240. 
Das Holzschuhefsche Portrait. 
Dürer's viei Apostel. 
497 
lichsten Kunstwerke, welche ohne 
solcher Weise entstanden wären. 
das 
vielleicht 
nicht 
in 
Aus derselben Zeit. (vom Jahre 1520) sind auch ein 
Paar in Oel gemalte Portraits von vorzüglichem Werthell. 
vorhanden. Das eine derselben befindet sich in der Galerie 
des Belvedere zu Wien und stellt einen Nürnberger, Johann 
Kleebergeßldar. Es ist ein blasser männlicher Kopf mit 
grossen schwarzen Augen, eigenthümlich schön, und nur die 
Nase von etwas kleinlicher Form. Die Schatten haben leider 
einen stark graulichen Ton.  Das andre Bild befindet sich12. 
im Besitz der Holzschuhefschen Familie zu Nürnberg und 
ist das Portrait eines Ahnherrn dieser Familie, des Hierony- 
mus Holzschuher, im Alter von 57 Jahren gemalt. Der 
Ausdruck dieses Kopfes ist. höchst edel und würdig, das 
Auge leuchtend; das Ganze, trotz des weissen Haares, höchst 
jünglingskräftig, Auch dies Bild ist im Wesentlichen noch 
in Dürer's dünner lasurartiger Manier gemalt, aber bewun- 
derungswürdig durchgeführt; es zeigt die vollkommenste 
Modellirung bei der leichtesten Handhabung der Farben. 
Es ist jedenfalls der schönste unter allen Portraits unseres 
Meisters und lässt es deutlich erkennen, wie er die Natur im 
günstigsten Momente aufzufassen und mit unwiderstehlicher 
Kraft darzustellen wusste.  Das dritte Bild, den Nürn-13_ 
berger Bürgermeister Jacob Muffel darstellend, befindet sich 
in der {Galerie zu Pommersfelden. Es steht an Lebhaftig- 
keit und Klarheit der Farbe und an Ausführung des Ein- 
zelnen dem vorigen nach, ist aber in der Auffassung nicht 
minder trefflich; ein ernster, tüchtiger Kopf, beinahe von 
vorn genommen, im Pelzkleid und dunkler Mütze. 
Dasselbe Jahr, in welchem diese Portraits entstanden 
(1526) bezeichnet endlich auch noch die beiden zusammen- 
gehörigen Bilder mit den vier lebensgrossen Gestalten der14. 
Apostel Johannes und Petrus, Marcus und Paulus in der 
Münchner Galerie, Dürefs grossartigstes Werk, das lelzle 
von Bedeutung, welches er geschaffen. 133856159 wurde, W19 
liugler Malerei n. 32
	        
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