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Bilder
1512
Kreuzabnahme etc.
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Eine schöne kleine Geburt Christi, zu Burleighhouse 5.
in England.
Eccehomo, in der Moritzkapelle zu Nürnberg. Halbe e,
Figur, die Hände vor der Brust ringend; sehr weich, und
durchgeführt modellirt, die Haare höchst fein gemalt. Die
Formen des Körpers und des Kopfes jedoch ohne höheren
Adel.
Altarblatt mit (jetzt getrennten) Flügeln in der Münch- 7,
ner Pinakothek, von der Baumgärtnefschen Familie in die
Katharinenkirche zu Nürnberg gestiftet, von Churfürst Maxi-
milian I. im Anfange, des XVII. Jahrhunderts für München
erworben. Das Mittelbild stellt die Geburt Christi dar: das
Kind in der Mitte, von fünf Engelchen umgeben, Maria und
Joseph zu den Seiten kniend; auch hier das Ganze tüchtig,
aber wiederum ohne ein tieferes, edleres Gefühl. Die
Flügelbilder enthalten die Portraits der beiden Donatoren
unter den Gestalten der Heiligen Georg und Eustachius, ge-
harnischte Ritter im Eisenpanzertund rothen Wappenzeug.
Der eine von diesen ist eine höchst interessante Gestalt, et-
was phantastisch, schön in der Stellung. Sein Gesicht hat ;I
viel Charakter, es ist durchgearbeitet, entschieden und resig- z"
nirt. Die hagere Gestalt des Mannes, neben dem sein Pferd
steht, erinnert an den Ritter auf dem Kupferstich „Ritter,
Tod und Teufel", daraus auch die Schlucht und die Burg
im Hintergrunds wiederholt sind. Der auf dem andern
Flügelbilde ist ein dickerer, minder poetischer Herr. Die
Malerei in beiden ist ungemein leicht f).
Der vom Kreuz abgenommene Leichnam Christi, von 8.
den Seinen betrauert, in der tlrloritzkapelle zu Nürnberg
(nach 1515?) Ursprünglich von der Holzschuhefschen Fa-
milie in die Kirche St. Sebald in Nürnberg gestiftet, kam
das Bild von da, in Besitz der Pellefschen Familie und
später in die Boissereäsche Galerie. Eine figurenreiche
m) Nach Waagen (Hamm d, Gesch. d. M. Thfl, S. 203) Wäreudas
Bild bereits 1498 oder 1499 gemalt und somit das älteste von grosse-
rem Umfang.