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Buch IV.
Norden.
XVI.
Jahrhundert.
A. Dürer.
237.
Inhalt der Aufgaben. Dass der Goldgrund jetzt wegbleibt,
dass der Faltenwurf wieder seine naturgernässe Rundung er-
hält, sind nur äussere Züge dieses bedeutsamen innern Ueber-
ganges.
Erstes
Capitel.
Albrecht
Dürer,
seine
Schüler
und
Nachfolgerx)
ä. 237. Albrecht Dürer fesselt unter den Meistern,
zu deren Betrachtung wir uns nunmehr Wenden, vor Allen
unsre nähere Aufmerksamkeit. In ihm steigerte sich das vor-
handene Kunstvermögen zur eigenthümlichsten und zu einer
möglichst gediegenen Vollendung; er ist der Repräsentant
der deutschen Kunst jener Zeit geworden. Ein unerschöpf-
licher Reichthum des Geistes, der sich nicht mit der Malerei
und den übrigen zeichnenden Künsten allein begnügte, son-
dern mannigfach auch in das Fach der Sculptur und Archi-
tektur hinüberzugreifen ermächtigt war; eine Auffassungs-
gabe, welche das Leben bis in die feinsten Nuancen seiner
Bewegung zu verfolgen wusste; ein lebhaftes Gefühl für das
feierlich Erhabene sowohl, wie für die Aeusserungen naiver
Anmuth und Gemüthlichkeit; vor Allem aber ein treuer
ernster Sinn, verbunden mit dem strengsten Studium (durch
r) Ueber Dürer verschiedene Monographien, die älteste von H. C.
Arend: Das Gedächtniss der ehren Albrecht Dürers. Gosslar 1728.
Neuere Schriften: Weisse: A. Dürer und sein Zeitalter, Leipzig 1819.
Reliquien von Albrecht Dürer, Nürnberg 1828. J. Heller: das
Leben und die Werke Albrecht Dürer's. Leipzig 1831. (Zweiter Band
in drei Abtheilungen, erster und dritter Band noch nicht erschie-
nen.) Dürer-Album (Photographien) mit Text von Hotho. Berlin,
G. Schauen?