Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

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Buch IV, 
Norden. 
XV: Jahrhundert. 
Deutschland. 
232. 
Entwickelung den neuen Styl zur Blüthe gebracht zu haben 
scheinti"). Um die Mitte des XV. Jahrhunderts begegnen 
wir hier den Namen mehrerer Maler, von welchen wenig 
oder nichts Sicheres mehr vorhanden ist; die Malereien vom 
Jahre 1457 an der Decke der Amtsstube des Weberhauses, 
von Peter Kaltenhof(er) sind rohe, handwerksmässige 
Arbeiten; das Frescobild eines Malers Plank in der Jacobs- 
kirche, mit dem Datum 1467 (oder 69), den Tod der Maria 
nebst dem Apostel Jacobus, dem heil. Antonius und den 
Donatoren darstellend, ist stark übermalt und lässt {nur in 
einzelnen schönen, milden Köpfen den ehemaligen Werth er- 
kennen. Von demselben Maler waren im Jahre 1450 an dem 
bekannten Perlachthurm die Thaten alter deutscher Helden 
und Könige gemalt worden, z. B. die Schlachten der Cim- 
bern und Cherusker, die Schlacht auf dem Lechfelde u. A. 
r Eine figurenreiche Kreuzigung vom Jahre 1477, im Dom 
scheint eher dem Friedrich Herlen, eine schöne Madonna, in 
S. Ulrich, der Ulmer Schule verwandt.  Wichtiger sind 
die beiden Malerfamilien Holbein und Burgkmayr, in 
welchen ein erbliches Talent von Einer Generation zur an- 
dern sich steigerte.  
Wir erwähnen hier vorweg zweier Bilder, die man frü- 
her einem Hans Holbein dem Grossvater glaubte zu- 
schreiben zu dürfenim). Das erstere, eine Madonna mit dem 
Kinde, zwischen Blumen und Vögeln auf einer Rasenbank 
w) Vgl. bes. 
Deutschland, Bd. 
Passavant, im Kunstbl. 1846, N0. 
II, S. 11 u. f. 
Waagen, 
M) Diesen Maler glaubte Passavant (Kunstbl. 1846, N0.45) 
erst entdeckt zu haben. Man stellte folgende Genealogie auf: 
Hans H. der Grossvater 
, 
Hans H. der Aeltere Siegmund H. 
geb. um 1450. geb. 1456, lebte 
 noch in Bern 
Hans H. der Ambrosius H. Bruno H. 1540_ 
Jüngere,   
1498  1554.
	        
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