Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

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Buch 
Norden. 
Jahrhundert. 
Deutschland. 
auffassung und das feine Gefühl in der Behandlung aller Einzel- 
heiten gestatten nicht, das Bild als Schülerarbeit zu betrach- 
6- ten.  Dagegen sind zehn Tafeln mit der Passion, im_ Chor 
von alt S. Peter zu Strassburg, von mehrern nicht sehr be- 
deutenden Händen der Schule; ebenso eine Verspottung 
7- Christi, in der Sammlung der dortigen Mairie.  In der 
öffentlichen Sammlung zu Basel befinden sich vier Bilder 
weiblicher Heiligen, lebensgross, in schmalen Nischen stehend 
(von zweien nur die obere Hälfte vorhanden), Gestalten von 
vieler Zartheit des Gefühls und einer schlichten Grösse in der 
Gewandung, doch in den Köpfen etwas zu leer für Schon- 
gauer; eine heil. Anna mit der jugendlichen Maria, und eine 
 Tafel mit zwei heiligen Bischöfen in halber Figur, auf Gold- 
 grund, scheinen dem Meister wenigstens eben so nahe ver- 
wandt. In derselben Sammlung wird auch eine Anzahl vor- 
8. züglicher Handzeichnungen desselben aufbewahrt.  In der 
Kapelle- des Stiftes Adelhausen bei Freiburg i. Br. findet sich 
über dem Altar ein gross gedachter herrlicher Christuskopf 
mit der Dornenkrone, welcher eine echte Arbeit Schongauefs 
9. sein dürfte.  In Ulm wird ihm ein todter Christus zwischen 
den Seinigen, jetzt neben der Sakristeithür im-Münster, zu- 
geschrieben, ein immerhin zweifelhaftes und stark übermaltes 
10. Werk.  Unter den Bildern der Münchner Pinakothek 
scheint nur der Siegeszug Davids mit dem Haupte Goliaths, 
ein feines, in Zeichnung und Färbung geistreich behandeltes 
Bildchen, echt zu sein; weit roher und von buntem Ansehen, 
 doch nicht ohne eine schlichte Gemüthlichkeit ist eine Folge 
Ihkleiner Bilder mit der Geschichte der Sippschaft Christi, wo- 
von sich zwei in der Pinakothek, sechs in der Moritzkapelle 
zu Nürnberg befinden.  Die Bilder im Belvedere zu Wien 
tragen ebenfalls mit Ünrecht den Namen des Meisters  
'12 Eine geistreiche Darstellung des Todes Mariä, in der Galerie 
Sciarra Colonna zu Rom, hat dagegen die Vermuthung der 
ß Echtheit für sich; ebenso eine Ausstellung Christi vor dem 
 Ueber ein böhmisches Manuscript 
gen im D. Kstbl. 1850, S. 396. 
unter Sch's. 
Einüuss vergl. W a a-
	        
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