Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

438 
Buch IV. 
Norden . 
Jahrhundert. 
Deutschland. 
230. 
Datum 1509 in der Neidhardfschen Kapelle.des Ulmer Mün- 
sters gemalt sein; Werke, die den Charakter der Schule in 
mangelhafterer Weise, aber noch mit manchen ansprechen- 
den Köpfen, darstellen. Spätere Werke scheinen einem 
llgleichnamigen Sohne anzugehören.  In der Moritzkapelle 
zu Nürnberg werden zwei Tafeln mit Heiligen von plumper 
und ungeschickter Hand einem Cramer von Ulm zuge- 
schrieben, welcher indess nebst einemigewissen Hans Wild 
um 1430 auch als Verfertiger der vorzüglichen Glasgemälde 
im Chor und in der Besserefschen Kapelle des Ulmer Mün- 
sters genannt wird.  Von andern Ulmer Meistern dieser 
18. Zeit sind bis jetzt nur die Namen vorhanden.  Eine Ver- 
kündigung und eine Anbetung der Könige an der Rück- 
wand des Altars der Stiftskirche zu Anspach, wahrscheinlich 
aus der Ulmer Schule, überraschen durch feine, edle Charak- 
tere, schöne Gewandung uud vorzügliche Ausführung.  
Andere mehr oder weniger ausgezeichnete Bilder dieser- 
19. Schule finden sich namentlich im Museum zu Stuttgart; 
so mehrere Tafeln mit Heiligen, aus dem Kloster Roggen- 
burg stammend, zwei ähnliche aus dem Kloster Ur- 
20. spring u. s. w.  Im Besitze der Stadt Ulm: mehrere 
Tafeln, welche zusammen eine kolossale Darstellung des Lei- 
dens am Oelberge nebst zwei Heiligen, auf der Rückseite 
aber jede ein besonderes kleineres Bild aus der Geschichte 
.Christ.i u. s. w. darstellen, erstere Darstellungen durch Ernst, 
Adel und strenge Schönheit, letztere durch Lieblichkeit der 
2LKöpfe ausgezeichnet. (Zwei dazu gehörige Tafeln in dem 
22. Stuttgarter Museum).  Im Kloster Hegbach bei Bibe- 
rach: acht Tafeln mit dem Leben der Maria, der Passion 
und mehrern Heiligen, welche schon einen Uebergang zu der 
23- Weise des Martin Schaffner bilden. Endlich sind zwei alte 
24. Altäre in der Michaelskirche und einer in der Urbanskirche zu 
Hall in Schwaben nicht zu übergehen. 
Auch in weitern Kreisen scheint die Ulmer Schule einen 
25. Einfluss auf einzelne Maler geübt zu haben. Zwei Tafeln 
mit Heiligen, in der Stuttgarter Sammlung, um 1485 von 
Peter Tagpreth in Ravensburg (nördlich vom Boden-
	        
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