Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

229. 
Schwäb. 
Wandmalereien. 
Ulm Z 
Zeitblom. 
433 
Augsburg, mit landschaftlichem Grunde, erinnert mehrfach an 
Friedrich Herlen. 
Ehe wir zu den zusammenhängenden Schulen schwä- 
bischer Malerei übergehen, sind noch eine Anzahl von Wand- 
inalereiena") anzuführen, welche bei einem grossentheils sehr 
verkommenen Zustande doch den realistischen Styl des XV. 
Jahrhunderts erkennen lassen und als Beleg für die Thätig- 
keit in dieser von der fiandrischen Schule so gänzlich ver- 
nachlässigten Gattung dienen.  So ein" grosses Votiv- 13. 
gemälde in der Stiftskirche zu Göppingen, Madonna und 
S. Georg, den Drachen erlegend, nebst den knienden Gestal- 
ten der im Krieg von 1449 gefallenen Ritter, etc., das Ganze 
leider barbarisch übermalt.  Die ebenfalls völlig übermalten 14. 
Wandbilder"hohenstaufischer Grossen in der Kirche zu Lorch 
mögen ursprünglich auch Arbeiten lder Zeit um 1450 sein,  
ebenso das Bildniss Barbarossa's in der Kirche zu Hohen- 15_ 
staufen.  Im Kreuzgang des Klosters Denkendorf ist noch 15_ 
über einer Thür die Darstellung der Stiftungsconfirmation 
durch den Papst in Gegenwart weltlicher und geistlicher 
Grossen sichtbar, wehrscheinlieh vom Jahre 1462.  Leideru 
sind auch die Malereien, womit das ganze Innere der Kirche v. 
zu Weilheim (seit 1489) bedeckt ist, sämmtlich dergestalt 
übermalt, dass sich über den Styl kaum etwas sagen lässt. 
Ueber und neben dem Chorbogen ist das Weltgericht sammt 
Paradies und Hölle in reicher Vollständigkeit und mit man- 
chen lebensvollen Zügen dargestellt; an der östlichen Seite 
der Nordwand in lebensgrossen Figuren die Sippschaft Christi, 
zu mehrern heiligen Familien ausgedehnt, theilweise auf Gold- 
grund, und weniger übermalt, sodass sich ein Sinn für schöne 
Formen, freie Bewegung und edle Gewandung noch erken- 
nen lässt (Datum 1499); an der westlichen Seite derselben 
Wand endlich ein grosser, dreifacher Rosenkranz, In der 
Mitte Maria mit dem Kinde vor einem Rosenhag, von Engeln 
umgeben, welche Rosen pflücken, winden und überreichen; 
in dem äussersten Kranz aus weissen Rosen fünf Medaillons 
  Vgl. Grüneisexm. 
Kugler Malerei II 
Sendschreiben, 
22
	        
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