Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

418 
Buch 
Norden. 
Deutschland. 
XV. Jahrhundert. 
226. 
Mittelbild in 4 Abtheilungen die Geburt Christi, die Dar- 
stellung im Tempel, die Anbetung der Könige und Maria 
mit Christus thronend darstellt; auf der Innenseite der Flü- 
gel links der englische Gruss, rechts das Piingstfest und 
drüber, in demselben Bilde, die Krönung Mariä. (diese Alles 
auf Goldgrund); auf den Aussenseiten die Verkündigung und 
Christus am Kreuz mit Maria und Johannes, unten kniend 
der Stifter, Canonicus Tihnan Joel; hier ist der Grund blaue 
Luft und Landschaft. In diesen Bildern ist des Störenden 
noch weniger; vielmehr macht sich in der würdigern Gewan- 
dung, in der Anmuth namentlich der Madonnenköpfe ein 
edlerer Sinn geltend, der in einzelnen Darstellungen, wie in 
der Krönung Maria und in den singenden und musicirenden 
Engeln neben der thronenden Maria eine sehr schöne Wir- 
4- kung erreicht.  Derselbe Maler hat in einem andern eben- 
dort befindlichen Bilde  Gottvater mit dem Leichnam Christi, 
zu den Seiten vier Heilige  wahrscheinlich wenigstens die 
würdigen und charaktervollen Köpfe gemalt.  
Eine zweite Reihe von Bildern, möglicher Weise von 
derselben Hand, sind im Ganzen von grösserer Energie im 
Ausdruck "und von edler durchgebildeten Charakteren. Wie 
viel davon Schülern oder selbst verschiedenen Meistern von 
i analoger Richtung angehören kann, vermögen wir einstweilen 
nicht zu entscheiden. An Malernamen fehlt es nicht, nur 
ist_ es unmöglich, dieselben auf bestimmte Bilder zu beziehen. 
5. Wir nennen zuerst einen Altar aus der Lyversb. Samm- 
lung, jetzt im Besitz des Hrn. v. Geyr in Köln; in der Mitte 
auf Goldgrund die Kreuzigung, auf den Flügeln die Ver- 
klärung Christi und die Auferstehung, Gestalten von grösse- 
rer statuarischer Würde und einem intensivem Ausdruck; 
selbst in den Köpfen der Pferde auf dem Krellzigungsbilde 
6. zeigt sich eine gewisse Absicht dieser Art.  'Mit diesem 
Bilde ist eine andere sehr iigurenreiche Kreuzigung, um 1460 
gemalt, nahe verwandt, welche sich jetzt wahrscheinlich wie- 
der am Stiftungsorte, im Hospital von Cues an der Mosel, 
befindet; die Flügel enthalten innen die Dornenkrönung und 
Grablegung, aussen (von Schülerhand) Heilige und Prophe-
	        
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