Albert
VOR
Ouwatexa.
Gerhard
Harlem.
407
Hugo van der Goes im Berliner Museurn. Schöner undl3.
von edlerm Ausdruck des Schmerzes die Köpfe Christi und
der Maria, wiederum auf Goldgrund, im Louvre. Im Besitz 14.
des Herrn J van Houtem zu Aachen drei schmale Bilder:
Madonna, S. Veronica, und die Trinität, letztere grau in
grau. Rogiefs minder bedeutender Sohn Goswin van
der We y de hat in Holland eine Anzahl von Werken hinter-
lassen.
5224. Eine eigenthüinlichexholländ. Schule gründete, gleich-
zeitig mit den altern Schülern des van Eyck, aber anscheinend
ziemlich unabhängig von ihnen, Albert von Ouwater zu
Harlem, dem- van Mander wegen gut gezeichneter Hände
und Füsse, trefflicher Gewänder und Landschaften grosses
Lob spendet. 1m Beliredere zu Wien befindet sich eine kleine
„Beweinung Christi", die ihm mit grosser Wahrscheinlichkeit
(u. a. von Passavant) zugeschrieben wird, sicher ein ausgezeich-
netes Bild der altholländischen Schule; mit Sicherheit lässt sich
leider Nichts von ihm nachweisen. Schüler Ouwaters war
Gerhard von Harlem oder Gerhard von St. Johann
(Geertgen von St. Jans), von welchem die Wiener Galerie
eine Kreuzahnahme (ähnlich der des Meisters) und eine
Tafel mit der Geschichte des Leichnams Johannes des Täu-
fers (nach der Ausführung vermuthlich zwischen 1460-1470
gemalt) besitzt. Bei grosser individueller Strenge und Härte
ist die Zeichnung frei, die Farbe von ernster Stimmung und
von jenem bräunlichen Ton, welcher von da an in der hol-
ländischen Schule herrschend bleibt. Zwei Rundbilder in der
AbePschen Sammlung zu Stuttgart, Jacob als Freier und
Josephs Verkauf, sind wahrscheinlich von diesem Maler, nur
im Typus minder hässlich. Ferner nach WVaagens Ver-
muthung zwei Flügel in der Ständischen Galerie zu Prag,
Mann und Frau sammt ihren Patronen St. Julian und Adrian
darstellend. Dagegen ist eine "Ruhe in Aegypten" (im Bel-
Vßdere zu Wien) für Gerhard zu weichlich in der Behand-
lung; Wie es Sich mit der Echtheit eines kleinen Flügelaltars
in der Münchner Pinakothek (Christi Abschied, Kreuzab-