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Buch IV.
Norden.
Jahrhundert.
Flandrer.
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sieht von Köln ist der Lokalität gemäss, so dass man die
Hauptgebäude deutlich erkennt. 2) Landung bei Basel.
Die Fürstin mit einem Theil ihres Gefolges ist schon ge-
landet und geht auf die alterthürnliche Stadt zu; zwei andere
Schiffe nähern sich der Landungsstelle. Im Elintergrunde
sieht man die Alpen; hier ist die jungfräuliche Schaar bereits
auf dem Landwege begriffen. 3) Ankunft in Rom. Cyria-
cus, der Papst, empfängt die Führerin, der von den Bergen
her die Ihrigen folgen; ritterliche Jünglinge in ihrer Gesell-
schaft, Conan, der Geliebte der heil. Ursula, an ihrer SpitzeÄ
Man sieht die Kirche geöffnet, in welcher Einige getauft
werden, Andre die Beichte ablegen. 4) Zweite Landung
bei Basel. Im Hintergrunde, aus den Thoren der Stadt,
schreitet die Fürstin mit ihren Gefährten dem Strome zu.
Im Vorgrunde ist die Einschiffung bereits geschehen; in dem
einen grösseren Nachen sitzen der Papst zwischen zwei Kar-
dinälen und die heil. Ursula zwischen zwei Jungfrauen in
heiligen Gesprächen. 5) Beginn der Martern. Das Lager
des den Christen feindlichen Kaisers Maximin am Ufer des
Rheines, zwei Schiffe legen an. Wilde Horden mit Schwer-
tern, Keulen und Bogen umgeben die Nachen; die Jünglinge
erliegen am Ufer den Waffen der Feinde. In ruhiger Er-
gebung, mit frommen Gesängen beschäftigt, erwartet ein
Theil der Jungfrauen in den Schiffen die Pfeile; einige und
ihre priesterlichen Begleiter selbst sind bereits getroffen.
6) Tod der heil. Ursula Sie und zwei Jungfrauen im Zelte
des Imperators. Einer der Söldlinge hat bereits den Pfeil
auf sie gerichtet, in heiterer Ergebung erwartet sie den Tod.
"Theilnehmend blicken einige der Umstehenden, andre in roher
Gleichgültigkeit auf den Vorgang. Es gehören diese
kleinen Gemälde zu den allervorzüglichsten Leistungen der
flandrischen Schule. Bei der Kleinheit der Figuren ist die
Zeichnung ungleich gelungener als bei den grösseren dieses
Meisters; die Bewegungen sind frei, die Ausführung und der
Ton der Farbe bei aller Zartheit doch sehr kräftig; der
Ausdruck in den einzelnen Köpfchen von der höchsten Voll-
endung. Leider jedoch haben auch diese Bilder sehr ge-