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Buch
Norden.
Jahrhundert.
Flandrer.
220.
sehr ab. Ein gewisser Giusto di Alemagna, von wel-
chem im Louvre eine Verkündigung mit Seitenflügeln (Heilige;
vorhanden ist, hat mit Justus von Gent nichts als den Namen
gemein. Er soll um 1451 in Genua gemalt haben; nach
diesem Bilde zu urtheilen, war es ein unbedeutender und
später Ausläufer der giottesken Richtung.
4_ Peter Christophsen. Im Städelschen Museum zu
Frankfurt a. M.: eine Madonna auf dem Throne, zwischen
S. Hieronymus und S. Franz, bezeichnet 1417, wonach der
Künstler einer der frühsten Schüler des Hubert van Eyck
wäre. Auch die grossartige Behandlung des Faltenwurfes
deutet hierauf hin; übrigens ist das Ganze in meisterhafter
Vollendung ausgeführt und namentlich die beiden Heiligen
5. Würdevoll und von schönem Ausdruck. In der Galerie
des Berliner Museums, mit seinem Namen bezeichnet, das
Portrait eines jungen Mädchens, welches durch die ebenso
schlichte als zierliche Ausführung und durch eigenthümliche
6, Bildung des Gesichtes anzieht. Ebendaselbst ein jüngstes
Gericht mit vortrefflichen Köpfen: oben Christus mit den
Auserwählten thronend, unten St. Michael, den Teufel (in
dämonischer Thiergestalt) und den Tod besiegend, dessen
weite F ledermausüügel (hochpoetisch und originell gedacht)
die ganze Hölle unter ihm überschatten, und eine „Ver-
kündigung" (nebst Geburt Christi) ehemalige Flügel eines
Altars zu Burgos, später zu Segovia, später im Besitz
des Herrn Irasinelli in Frankfurt, mit 1452 bezeichnet.
Vier Tafeln (Leben der Maria) im Museum von Madrid,
werden von Passavant ebenfalls dem P. Christophsen zuge-
7. schrieben. Ein andres Gemälde, vom Jahre 1449, im
Besitz des Hrn. Oppcnheim in Köln, in der Formenbildung
und Färbung allgemeiner gehalten als andere Handrische Bil-
der, stellt den heil. Erligius dar, Welcher als Goldschmied
einem Brautpaar einen Trauring verkauft.
3_ Hugo van der Goes, in Gent geboren und ansässig,
wird von Vasari unter dem Namen Hugo d' Anversa als
Schüler des Jan van Eyck angeführt. Sein Hauptbild befin-
det sich in der Kirche S. Maria Nuova zu Florenz: die Ge-