Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

382 
Buch 
Norden. 
Jahrhundert. 
Flandrer. 
220. 
sehr ab.  Ein gewisser Giusto di Alemagna, von wel- 
chem im Louvre eine Verkündigung mit Seitenflügeln (Heilige; 
vorhanden ist, hat mit Justus von Gent nichts als den Namen 
gemein. Er soll um 1451 in Genua gemalt haben; nach 
diesem Bilde zu urtheilen, war es ein unbedeutender und 
später Ausläufer der giottesken Richtung. 
4_ Peter Christophsen. Im Städelschen Museum zu 
Frankfurt a. M.: eine Madonna auf dem Throne, zwischen 
S. Hieronymus und S. Franz, bezeichnet 1417, wonach der 
Künstler einer der frühsten Schüler des Hubert van Eyck 
wäre. Auch die grossartige Behandlung des Faltenwurfes 
deutet hierauf hin; übrigens ist das Ganze in meisterhafter 
Vollendung ausgeführt und namentlich die beiden Heiligen 
5. Würdevoll und von schönem Ausdruck.  In der Galerie 
des Berliner Museums, mit seinem Namen bezeichnet, das 
 Portrait eines jungen Mädchens, welches durch die ebenso 
schlichte als zierliche Ausführung und durch eigenthümliche 
6, Bildung des Gesichtes anzieht.  Ebendaselbst ein jüngstes 
Gericht mit vortrefflichen Köpfen: oben Christus mit den 
Auserwählten thronend, unten St. Michael, den Teufel (in 
dämonischer Thiergestalt) und den Tod besiegend, dessen 
weite F ledermausüügel (hochpoetisch und originell gedacht) 
die ganze Hölle unter ihm überschatten, und eine „Ver- 
kündigung" (nebst Geburt Christi)  ehemalige Flügel eines 
Altars zu Burgos, später zu Segovia, später im Besitz 
des Herrn Irasinelli in Frankfurt, mit 1452 bezeichnet. 
Vier Tafeln (Leben der Maria) im Museum von Madrid, 
werden von Passavant ebenfalls dem P. Christophsen zuge- 
7. schrieben.  Ein andres Gemälde, vom Jahre 1449, im 
Besitz des Hrn. Oppcnheim in Köln, in der Formenbildung 
und Färbung allgemeiner gehalten als andere Handrische Bil- 
der, stellt den heil. Erligius dar, Welcher als Goldschmied 
einem Brautpaar einen Trauring verkauft. 
3_ Hugo van der Goes, in Gent geboren und ansässig, 
wird von Vasari unter dem Namen Hugo d' Anversa als 
Schüler des Jan van Eyck angeführt. Sein Hauptbild befin- 
det sich in der Kirche S. Maria Nuova zu Florenz: die Ge-
	        
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