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Buch
N Qrden.
Jahrhundert.
Flandrer.
219.
In der Akademie von Antwerpen findet sich ausser einer
vortrefflichen alten _Copie des Altarbildes von Brügge (Ma-
donna mit S. Georg und S. Donatian) ein echtes und sehr
25. vorzügliches Madonnenbildchen; Maria, in blauem Mantel,
hält stehend das Kind; hinter ihr ein Blumengarten und zwei
Engel, welche einen reichen Scharlachteppich halten; vorn
links ein kleiner Springbrunnen (mit Namemund Motto nebst
der Jahrszahl 1439 bezeichnet). Aus der Sammlung des ver-
26. storbenen Königs von lHolland vom Kaiser von Russland
angekauft: eine Darstellung der Verkündigung in einer Kirche
romanischen Styles, dem Gemälde der Akademie von Brügge
nahe verwandt. In derselben Sammlung befand sich ferner
21 eine kleine Madonna, welche auf dem Throne sitzend dem
Kinde die Brust giebt und es liebreich an sich drückt, und
eine dritte, in einer Nische stehend, ebenfalls dem Johann
23, zugeschrieben, doch von weniger entwickeltem Styl. Die
29_grosse Anbetung der Könige in der Kapelle des Castello
nuovo in Neapel, welche nach bisheriger Ansicht von Johann
van Eyck gemalt und von Zingaro übermalt sein sollte, wird
jetzt einem Deutschen unter dem Einfluss Rafaels oder Leo-
nardds zugeschriebene"). Eirie andere Darstellung desselben
Inhaltes, in S. Maria del Parto zu Neapel ist von einem
Niederländer aus italienischer Schule. Zahlreiche andere Bil-
der, Welche in den verschiedenen Sammlungen Europas den
Namen Johamfs führen, übergehen wir, weil sie theils Schul-
werke, theils noch nicht hinlänglich geprüft sind's").
Für das letzte Werk des Johann van Eyck, vor dessen
Vollendung der Künstler gestorben sei und welches unvoll-
endet in der St. Martinskirehe zu Ypern aufgehängt worden,
30.galt sonst ein Mittelbild mit Seitenflügeln, im Besitz der
Familie van der Schrieck in Löwen (sonst des Buchhändlers
Bogaert in Brügge.) Auf dem ersten die heilige Jungfrau als
Himmelskönigin, prächtig gekrönt, mit lang herabfallendem
Vgl. Passavant, im Kunstblatt 184i, N0. 4, S. 15.
Eine Zusammenstellung alles dessen, was seiner Zeit van Eyck
genannt wurde, giebt Rathgeber, Anngl. d. niederländ. Malerei etc.
S. 84. u. f.