Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

352 
Buch III. 
Italien. 
XVI. Jahrhundert. 
Manieristen. 
Ebenso gehört Di onisio Fiammingo, eigentlich 
D. Calvart , ein Niederländer aus Antwerpen, der seine 
Bildung in der Schule des Prospero Fontana. und bei L. Sab- 
batini erhielt, zu den bessern Künstlern. Auch er zwar ist 
nicht von Manier frei, aber er zeichnet sich durch ein wär- 
meres Colorit, das er vielleicht aus der Heimath mitgebracht 
hatte, und durch eine gewisse Nettigkeit und Schärfe vor 
jenen aus.  Auch Bartolom xneo Cesi verdient eine rühm- 
licherc Erwähnung, indem seine Bilder, wie die der Lavinia. Fon- 
tana, Jein näheres Eingehen auf die Vorbilder der Natur zeigen. 
Endlich ist noch Luea L011 ghi zu erwähnen, der sich 
mehr zu jener alterthümlichexi WVeise der Schule des Franeia 
neigt, dessen Bilder aber, statt der innig gemüthvollen Auffas- 
sung des Francia, meist nur den Ausdruck einer schivächliehen 
24- Frömmelei haben. Hauptwerk: die Hochzeit von Cana im Refec- 
torium- der Camaldulenser zu Ravenna, mit. einzelnen schönen 
Köpfen.  
Aehnliche Erscheinungen wiederholten sich auch an an- 
dern Orten; ich übergebe dieselben und erwähne nur unter 
den Genuesern, wohin Perin del Vaga den Styl der römischen 
Schule verbreitet hatte, der Brüder Andrea und Ottavio 
Semini, besonders aber des Luca Cambias o (Luehetto da 
Genova), der neben mancherlei manieristiseher Ausartung doch 
im Einzelnen, durch eine tüchtige und gesunde Auffassung der 
25-Natur, erfreulich wirkt.  Eine Caritä mit drei Kindern, von 
schöner Anordnung und gutem Ausdruck, im' Berliner Museum. 
Von den neapolitanischen Manieristen der Zeit muss vor 
Allen ein Künstler, Simone Papa. giov., ausgenommen 
werden, der sich in einer eigenthümlich schönen Einfalt 
zu behaupten wusste und sich durch tretfliche, klare Formen 
26. auszeichnet. Sein bedeutendstes Werk sind die Fresken 
im Chore der Kirche Monte Oliveto zu Neapel.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.