Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

215. 
Zuccaro; 
Arpillß 9 
Baroccio. 
349 
Die besten unter den Künstlern der Zeit sind: Giro- 
lamo Siciolante da Sermoneta, welcher ein Streben 
zeigt, sich im Style der rafaelischen Schule zu erhalten. 
Ein treffliches Gemälde dieses Künstlers, eine Pieta (Christus- 6. 
leichnam, von den Angehörigen betrauert) darstellend, 
beündet sich in der Galerie des Grafen A. Raczynski zu 
Berlin. Eine Anbetung der Hirten in S. Maria della Pace 7. 
zu Rom ist durch Ausdruck, Färbung und Bezeichnung des 
Momentes ein für diese Zeit sehr wohlthuendes Bild; dagegen 
erscheinen die Fresken von seiner Hand in der Reinigius- 8- 
kapelle von S. Luigi de" Francesi schon bedeutend rnanierirt. 
Von Pasquale Cati da Jesi ist in S. Lorenzo in pa- 
nisperna zu Rom eine Marter des heil. Laurentius über -dem 9, 
Hauptaltar in Fresco gemalt, deren tüchtige Zeichnung einen 
der bessern Nachfolger Michelangelols verrath. 
Taddeo und Federigo Zuccaro. Beide meist sehr 
nüchtern und trivial, in einem widerwärtig geleckten Wesen 
befangen. Doch zeigt sich auch bei ihnen die Grundlage 
eines bedeutenden Talentes, die besonders da hervortritt, wo 
Portraitdarstellungen sie nöthigten, der Natur sich näher zu 
halten. Dies wird besonders aus ihren historischen Gemäl- 10. 
den im Schlosse von Caprarola ersichtlich"). (Das ausge-u, 
zeichnete Bildniss eines Herrn mit zwei Hunden; im Pallast 
Pitti).  Federigo malte u. a. die Kuppel des Domes von 12. 
Florenz aus; es sind über 300 Figuren, die untern zum 
Theil von 50 Fuss Höhe. Ein Gedicht, das zu jener Zeit 
erschien, schliesst: 
„Nie wird die Klage von Florenz entweichen, 
Seht Weiss die Kuppel ihr nicht überstreichen." 
Es ist aber nicht geschehen. Federigo war auch Schrift- 
steller und schien mit Vasari wetteifern zu Wollen. Er 
schrieb 
ein 
theoretisches 
Werk 
über 
die 
Kunst m) , 
worin 
GS 
99) Illustri fatti Farnesiani coloriti nel Real Palazzo di Capra- 
rola dai fratelli Taddeo Fedarzfgo e Ottowiano Zuccari dis. et imr. 
da G. G. de Prenner. Roma 1748. 
ab") L'z'dea de' scultorz", pittorä e arclritetti. Torino, 1697. Aus- 
serdem sind noch verschiedene andre kleine Schriften des Zuccaro 
bekannt.
	        
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