Paolo
Veronesäs
Gastmähler.
Schüler.
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ausmacht. Ein ziemlich wüstes „Gastmahl beim Pharisäer",21.
von dieser Gattung, in der Akademie von Venedigi".
Endlich sind einzelne Bildnisse Paolds, die-nur leider zu
selten vorkommen, von hohem Werthe.
Seine Schüler und die Naeheiferer seiner Manier stehen
bedeutend unter seiner eigenthümlichen Vortrefiiichkeit. Dahin
gehören vornehmlich Carlo Caliari, sein Sohn, und Batista
Zelotti. Von ersterm besitzt das Berliner Museum eine 22.
grosse Darstellung im Tempel, Welche ähnlichen Bildern
Paolds nicht viel nachsteht; dem letzteren wird gegenwärtig
das S. 335 als muthmassliches J ugendwerk Veronesc-fs geschil-
derte Bild zugeschrieben.
ä. 213. Während solchergestalt das venetianische Princip
der Naturnachahmung dem Paolo Veronese bereits eine so
eigenthümliche Richtung gegeben hatte, konnte es nicht feli-
len, dass auch die gemeine Natur von ihnen künstlerisch
behandelt und das sogenannte Genre ausgebildet wurde.
Dies geschah in der Schule der Bassani. Der Stifter und
Hauptmeister dieser Schule war J acopo da Ponte, nach
seiner Vaterstadt Bassano zubenannt (l5lO_ 1592). J acopo
Bassano studirte in Venedig die Werke des Tizian und des
Bonifazio und arbeitete anfangs in der Richtung dieser Meister.
Nachmals jedoch begab er sich in seine Vaterstadt zurück,
ein einfaches Landstädtchen, dessen Umgebungen ihn zuerst
zu seinen eigenthümlichen Compositionen angereizt zu haben
scheinen. Er suchte sich diejenigen Gegenstände aus, in denen
er Landschaften und Hütten, Bauern und andere niedere
Classen des Volkes, Viehheerden, Geräthe des häuslichen Be-
darfes u. dgl. in möglichster Ausbreitung anbringen konnte,
indem er solche Darstellungen entweder mit Vorgängen aus
der heiligen Geschichte oder der Mythologie staftirte, oder
auch, ohne der Historienmalerci erst ein besonderes Compliment
zu machen, bald einfache Scenen ländlicher Beschäftigung,
k) Ueber die historischen Fresken, welche Paolo mit seinen Schü-
lern im Schlosse Cattajo nweit Padua ausführteu, wissen wir keine
nähere Nachricht zu geben,
22'"