26
Buch III,
Italien.
Jahrhundert
Florenz.
135.
3. dalena de' Pazzi zu Florenz. Auch in S. Ambrogio befindet
sich von ihm ein trelfliches Altarbild: eine Madonna, von
4- Engeln ilmgeben, und Heilige zu ihren Füssen. Ein Christus
am Kreuz, von Engeln und Heiligen umgeben, durchaus edel
und lebendig, befand sich in der Sammlung von Young Ott-
5. ley in London. Andre, zum Theil nicht unbedeutende Bilder
5- Cosimds sind im Museum von Berlin vorhanden. Seine
Fresken in der sixtinischen Kapelle zu Rom, Pharao im
rothen Meere, die Gesetzgebung Mosis und das Abendmahl,
sind wenig interessant.
Cosimo Rosselli war in seinen frühsten Arbeiten der
Richtung des Fiesole nachgegangen, hatte sich jedoch nach-
'7- mals mehr der Weise des Masaccio zugewandt. Ein andrer
Künstler jener Zeit, Benozzo Gozzoli (geb. 1424), wird
mit Bestimmtheit als ein Schüler des Fiesole bezeichnet; und
in der That verräth er in seiner eigenthümlich lichten und
heiteren Färbung, sowie in einer verwaltenden Milde des
Ausdrucks eine gewisse Verwandtschaft mit jenem hleister.
Im Uebrigen jedoch zeigt er die grösste Verschiedenheit von
dessen Richtung; denn er gerade ist derjenige unter den
Italienern, dem zuerst die Schönheit und die Liebliehkeit
der Erde und ihrer mannigfaltigen Erscheinungen sich in
voller Genüge aufgethan hat, dessen Bilder noch überströmen
von dem Entzücken über diese Schönheit. Er bildete zuerst
reiche landschaftliche Hintergründe mit Bäumen, Villen,
Städten, mit Flüssen und reichbebauten F lussthälern, mit
scharf und kühnbezeichneten Felsen u. s. w. Er belebte diese
Landschaften auf's Anmuthigste mit Thieren aller Art, mit
Hunden, Hasen, Rehen, mit grossen und kleinen Vögeln,
welche überall sichtbar werden, wo nur eine leere Stelle
blieb. Er zeigt, wo die Handlungen im Inneren der Städte
oder der Wohnungen verfallen, die reichste Phantasie für
architektonische Gebilde, indem er die mannigfaltigsten Hallen,
nach aussen durch Säulenstellungen geöffnet, zierliche Ar-
kaden, Galerien, Logen u. s. w. und alles dies in schönem,
entwickelt toskanischem Style darstellt. Was endlich die
Darstellung der menschlichen Figuren anbetrifft, so finden