Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

Bilder 
in 
England. 
Mythologische 
Bilder. 
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derselben gehören: Christus am Oelberge, ein kleines 15. 
Bild, von Coreggio, der Sage nach, einst für vier Scudi ge- 
malt, jetzt in der Galerie des Herzogs von Wellington. Auch 
hier geht, wie in der heiligen Nacht, die Beleuchtung von 
der Gestalt des Erlösers aus, Welcher zur Linken des Bildes 
kniet. So erscheinen nur er und der über ihm schwebende  
Engel in hellem Lichte, während die schlafenden Jünger, so 
wie die mit Judas herannahende Schaar ganz im Dunkel ge- 
halten sind. Es ist aber ein klares Dunkel der anbrechen- 
den Dämmerung und von der reizendsten Farbe im Bilde. 
Unbeschreiblich schön und ergreifend ist der Ausdruck 
himmlischen Schmerzes und der Ergebung in Christus; es 
ist nicht möglich, dieses tiefer und inniger zu empfinden, als 
es hier dargestellt ist.  Ecce-Homo, lebensgrosse halbe 16. 
Figuren, in der Nationalgalerie zu London. Christus, mit 
Dornen gekrönt und dem Volke zur Schau ausgestellt, fünf 
Halbiiguren. Christus hat hier etwas überaus grandioses in 
Antlitz und Haltung: selbst der höchste Schmerz entstellt 
diese wunderbaren Züge nicht; das Vorhalten der gebundenen 
Hände von edelster Bildung spricht an sich schon die tiefe 
Bedeutung des Leidens aus, Maria sinkt im Uebermaasg 
des Schmerzes ohnmächtig in Magdalenafs Arme; der zuckende 
Mund, (las erstarrende Auge sagt mehr als alle Geberden 
auszudrücken vermochten. Links ein Krieger, rauh, aber 
vom Mitleid bewegt und nicht unedel; rechts Pilatus, gleich- 
gültig aus einer Fensterbrüstung _schauend. Unvergleichlich 
schön, im Schmerze erblassend, ist das Haupt der ohnmäch- 
tig hinsinkenden Maria. Das Bild ist strenger in der Zeich-  
nung, als es insgemein bei Coreggio gefunden wird.  
Heilige Familie, genannt la vierge au panier, wie-17- 
derum ein kleines Bild, in der National-Galerie. Maria 
sitzt in einer Landschaft, das lebhaft bewegte Christkind auf 
ihrem Schoosse; im Hintergrunde der mit Tischlerarbeit be- 
schäftigte Joseph. Ein überaus liebliches, zart ausgeführtes 
Gemälde, voll frischer, seliger Lust und Blreude, nur im 
Ausdruck der Madonna etwas geziert.  Die „E rziehun g 
des Amor", jetzt in derselben Sammlung, werden wir unten 
Kugler Malerei II.  19
	        
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