134.
135.
Rosselli.
Cosimo
Benozzo
Gozzoli.
25
eingang): S. Bernhard, welchem die heil. Jungfrau erscheint.
Es ist Abend; der Heilige hat sich seinen Pult ins Freie
vor das Kloster hinausgesetzt und eben weiter geschrieben,
da überrascht ihn die liebliche Maria mit ihrem Gefolge von
anbetenden oder neugierig herbeiguckenden Engelchen, so
dass ihm über seinem frommen Erstaunen die Feder aus der
Hand fallen will. Das Werk ist eines der frühsten und lässt
noch in allen Mienen den Schüler des Sandro erkennen, aber
nirgends hat der Horentinische Realismus einen himmlischen
Vorgang auf liebenswürdigere Weise ins Irdische und lrVelt-
liche umgedeutet als hier. Andere Staffeleigemälde lassen S-
selten den Werth des Malers ganz erkennen, doch muss
ausser einem Jugendwerke, von 1485, in den Uftizien, Ma-
donna auf dem Throne zwischen vier Heiligen, eine ebendort
befindliche, an naiven Zügen überaus reiche Anbetung der
Könige und der Hirten, und ein Bild des Berliner Museums
erwähnt werden, Welches den Gekreuzigten zwischen Maria
und S. Franeiseus, Gestalten voll des tiefsten Ausdruckes,
darstellt. Von Einwirkungen Lionardo's, der Ghirlandaj,
u. a. höher entwickelter Zeitgenossen ist Filippino im Ganzen
Wenig berührt worden.
ä. 135. Unter Sandrds Leitung arbeitete in der six- 1-
tinischen Kapelle zu Rom ein anderer Florentiner, Cosimo
Rosselli (geb. 1439). Sein vorzügliehstes Werk ist ein
grosses WVandgemälde in einer (leider sehr dunklen) Kapelle
von S. Ambrogio zu Florenz vom Jahre 14561). Es stellt
die Versetzung eines wunderthätigen Abendmahlskelches aus
der Kirche S. Ambrogio nach dem bischöflichen Palaste dar.
Hier besteht Wiederum, wie es schon beim Masaecio bemerkt
wurde, der grösste Theil des Bildes aus einer Menge zu-
sehauenden Volkes, darunter man höchst reizende Frauen-
und Mädchenköpfe sowie tüchtige und würdige Männer-
gestalten sieht. Das Costüm ist das der Zeit und mit eignet
Feinheit ausgeführt. Unter Cosimds Tafeln ist vorzüglich 2.
Schön eine Krönung der Maria in der Kirche S. Maria Mad-
Gestochen
Lasini0's
in
Meister.
Sammlung altüorentinischer