Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

Nachfolger. 
della. 
Vite, 
Bagnacavallo 
263 
Epoche findet sich ein äusserst anziehendes Gemälde in der 
Pinakothek zu Bologna. Es ist eine heil. Magdalena, die 
in ihrer Höhle steht, von den Haaren bis auf die Füsse um- 
geben und von einem rothen Mantel bekleidet; sie neigt das 
Haupt anmuthig auf die linke Schulter. Das Bild ist noch 
alterthümlich, aber trefflich durchgeführt; der Mantel fällt in 
schönen grossen Falten herab, die Malerei ist weich und 
warm, der Ausdruck des Gesichtes ungemein zart und ge- 
müthvoll. Dagegen zeigt sich in einem Gemälde der Brera 5. 
zu Mailand, die Empfängniss Maria nebst mehrern Heiligen 
darstellend, bei schöner Zeichnung eine gewisse Geziertheit 
und jener kalte, silbergraue Farbenton, der in mehrern seiner 
Werke wiederkehrt. Dasselbe gilt von dem Altarbild von 6. 
S. Angele zu Cagli, welches den Auferstandenen zwischen 
den Marien und Inehrern Heiligen darstellt.  Zu Rom 7. 
schreibt man ihm Frescomalereien in der kleinen Kirche 
S. Caterina di Siena zu, welche jedoch sehr verdorben sind 
und nur den allgemeinen Typus der römischen Schule erken- 
nen lassen. Sonst sind Bilder des Timoteo sehr selten; im s. 
Berliner Museum wird ihm gegenwärtig eine Madonna auf 
dem Thron zwischen mehrern Kindern und zwei Heiligen 
zugeschrieben, welche früher nach einer unechten Inschrift als 
Werk des Giovanni Santi galt; ebenso ein kleiner S. Hiero- 
nymus in der Wüste. Timoteo war auch als Miniaturmaler 
ausgezeichnet k). 
Ein zweiter aus Francizüs Schule war der Bologneser 
Bartolommeo Ramenghi, genannt: Bagnacavallo, 
der nachmals nach Bologna-zurückkehrte, und den Styl der 
römischen Schule dorthin verpflanzte. Die Bilder auch dieses 
Künstlers sind in den Galerieen selten. Bagnacavallo zeigt 
darin ein eifriges Streben nach freier und grossartiger Auf- 
L 
 Neuerdings wird- ihm endlich nicht ohne Grund die eben s0 
energische als bizarre Composition eines Kupferstichs, die Hexenfahrt 
oder Stregozzo genannt, zugeschrieben, die sonst bald für Rafael, 
lgald für Michelangelo gegoum Vergl. Deutsches Kunstblatt 1858, 
 261.
	        
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