Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

Schule. 
Andrea di Salerno und Nachfolger. 
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schichte ausschmückte. In späterer Zeit kehrte Perino nach 
Rom zurück und eröffnete dort eine grosse Werkstatt, aus 
der aber nur Handwerksmässiges hervorging. Ein zierliches 
kleines Bild, der WVettgesang der Musen und Pieriden auf 3_ 
dem Parnass, befindet sich im Louvre; eine Geburt Christi 4. 
mit vier Heiligen, vom Jahre 1534, ehemals in der Galerie 
Fesch zu Rom, zeigt neben leichter, kräftiger Behandlung 
eine beträchtliche innere Leere und Schwväche; ein Portrait 5. 
des Cardinals Polus in der Sammlung des Grafen Spencer zu 
Althorp gehört dagegen, wie in dieser Schule die Bildnisse 
fast durchgängig, zu den vorzüglichern Leistungen.  Unter 
den zahlreichen Schülern, die Perino in Genua bildete, wer- 
den Lazzaro und Pantaleo Calvi rühmlich erwähnt. 
Gianfrancesco Penni, genannt il Fattore, der 
iSchwager des Perino, War nächst Giulio der vertrauteste 
Schüler Rafaefs. Gemälde dieses Meisters findet man nicht 
häufig, indem er schon früh, acht Jahre nach Rafael, starb; 
das Museum von Neapel, woselbst er sich die letzte Zeit sei- 6, 
nes Lebens aufhielt, besitzt deren einige, Welche einen schlich- 
ten, aber wenig tiefen Meister der römischen Schule erkennen 7_ 
lassen.  Die untere Hälfte jener Krönung Mariä für Monte- 
Luce, welche er nach RafaePs Tode ausgeführt haben soll, 
ist mehr als mittelmässig; es sind seelenlose Züge, hastige 
Geberden, und kalte, unreine Farben.  Eine Caritas und g_ 
eine Spes, hübsche aber innerlich bedeutungslose Bilder, sind, 
aus dem Pallast Borghese nach England gegangen.  In 
Neapel hinterliess Penni einen Schüler: Lionardo, gen. il 9_ 
Piste  a , ebenfalls ein Toskaner von Geburt. Dieser Künstler 
scheint in seiner frühern Zeit durch den Einfluss der Werke 
des Leonardo da Vinci eine eigenthürnliche Richtung empfan- 
gen zu haben, welche sich nachmals mit der römischen Weise 
verband. Eine Madonna mit dem Kinde, die sich von ihm 
im Berliner Museum befindet, ein nicht ganz verwerfliches 
Bild, giebt hiefür ein Beispiel. 
Einer der ausgezeichnetsten unter Rafaelfs Schülern ist 
der wenig bekannte Andrea Sabbatini von Salerno 
(Andrea di Salerno, st. 1543), der in der älteren Schule von 
17a:
	        
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