Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

g 
183. 
184. 
Heilige 
Familien 
etc. 
Madonna 
di 
Fuligno. 
231 
Kind in den Armen, dem Johannes, ebenfalls knieend, Früchte 
überbringt; Joseph, der einen Esel am Zaume führt, ist im 
Begriff, den Johannes eniporzulieben. Das Bild, nach einem 
Entwürfe des Meisters, doch Wohl nicht unter seiner Leitung 
ausgeführt, ist übrigens frei und kühn gemalt; das Christkind 
vorzüglich schön, ebenso der Kopf des Johannes. 
Sehr eigentliümlich ist endlich noch das grosse Bild derll. 
heiligen Familie, welches Ilafael im Jahre 1518 für 
Franz I. von Frankreich malte, im Museum zu Paris. 
Maria, im Begriff niederzukiiiecn und das Kind, das freudig 
aus der Wiege aufgesprungen ist, zu empfangen. Daneben 
Elisabeth, kiiieeiid, und die Hände des Johannes faltend. Im 
Hintergrunde Joseph, in stiller Betrachtung. Zur Seite zwei 
Engel, von denen der eine Blumen über das Christkind streut, 
der andre die Hände auf der Brust kreuzt. Das Ganze trägt 
den Aiisdruck wunderbarer Heiterkeit und Lust; es herrscht 
darin ein ungemein leichtes und zartes Spiel der anmuthvoll- 
sten Linien, der edelsten Formen, die sich zu einem klaren, 
vollstimmigen Accorde zusammenfügen. An der Ausführung 
hat. Giulio Romano Theil. 
Diesem Cyklus der heiligen Familien ist noch das im 12, 
Madrider Museum befindliche Bild der Heimsuchung 
M ariä. (ihrer Begegnung mit Elisabeth) anzureihen. Die 
Köpfe sind vorzüglich schön, der der Maria voll der hold- 
seligsten Unschuld und Demuth. Die Zeichnung der Figuren 
hingegen und die Gewandung scheint minder bedeutend. Die 
Ausführung grössern Theils von Giulio. 
5184. Ein ähnlicher Charakter geht auch durch die- 
Jenigen grösseren Compositionen aus der in Rede stehenden 
E1213: Rafaelis, Welche die Madonna  die Königin des  
hohen eBS darstellen; doch musste  natürlich ihrer kirch- 
herrschelestimrnung gemass, der religiose (fharakter. mehr vor- 
   Es ist zu bemerken, dass Rafael in diesen Com- 
P0S1f10nen, in denen verschiedene Heilige um die Maria ver- 
Sammelt_ sind: auf eigenthümliche Weise Zusammenhang zwi- 
schen (11888, durch äussere Bestimmungvereinigten Personen 
hervorzubringen und dieselben in gegenseitige Beziehungen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.