178.
Vaficau.
Die
Tapeten.
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soll deren Ausführung geleitet haben. Sie sind von einer
höchst. meisterhaften Arbeit, vornehmlich in dem zarten
Schwunge der Conturen, und verdienen, in Rücksicht auf die
mit der Ausführung verbundenen Schwierigkeiten, wirkliche
Bewunderung. Leider sind sie nicht nur in mannigfachen
Einzelnheiten beschädigt und nicht immer glücklich ausge-
bessert, sondern auch in den Farben grossentheils verblichen,
so dass die Totalwirkung des Colorits zerstört ist. Sie zer-
fallen nach ihrer ursprünglichen Bestimmung in zwei Reihen,
von denen die erste die frühere Geschichte der christlichen
Kirche, worin der heil. Petrus den Mittelpunkt bildet, die
andre Begebenheiten aus dem Apostelamte des heil. Paulus
darstellt. Folgendes sind die einzelnen Darstellungen:
Erste
Reihe.
l. Petri Fischzug. Eine Composition von wunder-
barer Heiterkeit und Ruhe. Der See Genezareth mit ferner
Uferlandschaft; vorn zwei Kähne, deren jeder drei Männer
trägt; die in dem einen sind mit. Anstrengung beschäftigt,
ein Netz emporzuziehen; in dem andern Kahne, der unter
dem Üeberfluss bereits gefangener Fische zu sinken droht,
kniet Petrus vor Christo. Beide Kähne sind in einer Linie
nebeneinander geordnet, wodurch ein sehr eigenthümlicher
Eindruck hervorgebracht. wird: es ist, als ob die Gestalten
leise vor dem Blicke des Beschauers vorüberzögerx. Vorn,
am Ufersaume, strecken drei Fischreiher. ihre langen Hälse
empor. Der Carton zu dieser Darstellung scheint grössten-
theils von RafaePs eigner Hand gemalt, gleichsam als Muster
für alle übrigen; er ist von ganz besonderer Haltung, vor-
trefflich gezeichnet und" klar und tief in der Farbe. Die
Fische im Kahn und die Reiher hält man für die Arbeit des
910mm da. Üdine.
2. Die Uebergabe der Sehlüsseh Die Jünger dßS
Herrn, denen dieser nach der Auferstehung am See Tibßrias
erscheint Petrus kniet vor ihm, niit den Schlüsseln in den
Händen. Christus weisttmit der einen Hand auf die Schlüssel,
mit der andern, zur Versinnbildliehung seiner Worte ("Weide