Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

174. 
Das Bild im Schloss von Neapel etc. 
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Wesen war, im königl. Schloss zu Neapel befindet. Es stellt 
Maria mit dem Kinde auf einem Throne von schwerer Archi- 
tektur und mit einem Baldachin geschmückt, vor. Auf den 
Stufen des Thrones steht anbetend der kleine Johannes vor 
dem segnenden Christuskinde (das atit Begehren der Kloster- 
schwvestern mit einem Hemdchen angethan ist); Maria zieht 
ihn in sanfter Berührung näher. Zu den Seiten die Heiligen 
Petrus und Katharina, Paulus und Dorothea. In der Lünette 
über dein Bilde sieht man Gottvater, halbe Figur, und zwei 
anbetende Engel zu seinen Seiten. Die Gewandung hat hier 
bereits, besonders in den kräftigen Gestalten der Apostel, 
etwas mehr Freies und Breites, die Köpfe der hlänner sind 
in schöner Würde gehalten, die Frauen überaus zart und 
 tbesonders die heilige Katharina von hoher lAnmuth), 
erden Iunder voll hebhchster Naivetät.  Die kleinen 
Darstellungen der Predella sind gegenwärtig zerstreut: Chri- 
stus am Oelberg. bei Hrn. S. Rogers in London, die-Kreuz- 
twgune bei Hin. Miles in Leight 001m (bei Bristol), der 
Lßlßhnam (älliilstgsvon den Seinigen betrauert, bei Hrn. Whyte 
in Barren  1 Waffordshire). 
Zwei andre Gemälde sind mit dem Datum des Jahres 
1505 bezeichnet. Das eine derselben ist eine Atltartafel, für 4. 
die Servitenkirche zu Perugia gemalt, gegenwärtig zu 
Blenheim (dem Landsitze des Herzogs von Marlborough) in 
England: Maria mit dem Kinde auf dem Throne, Johannes 
der Täufer und der heilige Nicolaus von Bari zu ihren Sei- 
ten; ein Bild von ausserordentlioher Schönheit und Würde. 
Neben der schwärmerischen Gefühlsinnigkeit der Schule von  
Perugia. offenbart sich hier schon das Bestreben, durch gründ- 
liche Studien eine grössere Freiheit und Naturwahrheit zu 
erreichen. Das Mittelbild der Predella, die Predigt Johannis 
des Täufers darstellend, befindet sich zu Bowood (dem Land- 
sitze des Marquis von Lansdowne).  (Auch die kleine sog. 5_ 
Pietät des Grafen Tosi in Brescia, den Aufcrstandenen mit 
der Dornenkrone, in segnender Geberde darstellend, scheint 
dem Jahre 1505 anzugehören. Das Bild ist von herrlicher 
Ausführung und wohlerhalten.)
	        
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