Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

156 
Buch III. 
Italien. 
XVI. Jahrhundert. 
Florenz. 
169. 
168. 
angelds ist ein früherer Schüler Soddomafs und Peruzzits, 
Daniele Ricciarelli, gewöhnlich Daniele da Vol- 
terra genannts"), ein Künstler, welcher die Eigenthümlich- 
keiten des Meisters mit Glück in sich aufzunehmen wusste, 
3- wenngleich er freilich dessen Erhabenheit auf keine Weise 
erreichte. Danieles vorzüglichstes Gemälde ist eine figuren- 
reiche Kreuzabnahme in der Kirche Sta. Trinita de' Monti 
zu Rom, ein grossartig leidenschaftliches, mächtig bewegtes- 
4. Werk.  Eine trefflich componirte, aber etwas ausdrucks- 
lose Taufe Christi in S. Pietro in Montorio zu Rom.  Ein 
5. Doppelbild im Louvre, auf beiden Seiten einer Schieferplatte 
dieselbe Gruppe  David und Goliath  aus zwei verschie- 
denen Augenpunkten darstellend, ist zwar gewaltsam und hart, 
aber von grosser Meisterschaft der Darstellung, so dass es 
ü. lange für Michelangelo gelten konntelm). Ein sehr berühmtes 
Gemälde, den bethlehemitischen Kindermord darstellend, be- 
findet sich in der Tribune der Uffizien zu Florenz, ein Bild 
von mehr denn siebenzig Figuren; es ist aber kalt und von 
berechneter Composition.  Auch soll Daniele Theil haben 
an jenen Bemalungen der Aussenwände römischer Paläste, 
dergleichen zu seiner Zeit sehr beliebt war; so schreibt man 
ihm die grau in grau gemalten Darstellungen aus der Ge- 
schichte der Judith zu, welche noch gegenwärtig die hintere 
lilacade des Palastes Massimi schmücken, diese Arbeiten sind 
tüchtig, doch, wie es scheint, ohne rechte innere Energie. 
Drittes 
Capitel. 
Andere 
Meister 
VOIl 
Florenz. 
g, 169. Neben Leonardo und Michelangelo bildeten sich 
sodann in Florenz noch verschiedene andere Künstler, Welche 
'39) Umrisse bei Landon: Vies et oezwres etc. ; t. 
relli. 
H) Die Composition ist in der 'I'hat der Decke 
nommen. 
Daniele Rio-m'a- 
des letztem ent- 
'v. B.
	        
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