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Buch HI.
Italien.
XV. Jahrhundert.
Florenz.
131.
ähnliches
Campana
lebendiger Wirklichkeit. Ein
wir nicht, aus der Sammlung
werben worden.
ist
für
unlängst, irren
das Louvre er-
Während man sonst, zum Theil auf Vasari's Autorität,
dem Masolino zwei Gemälde in der Kirche S. M. del Car-
mine (Kapelle Brancacci), die Predigt des heil. Petrus und
die Heilung von Kranken durch denselben Apostel zusehrieb,
ist jetzt a") mit gutem Grund die Ansicht zur Geltung gekom-
men, dass auch diese, wie fast der gesammte Bilderschmuck
jenes Raumes seinem berühmten Schüler Masaccio gehören.
Einerseits sind sie andern Malereien Masolinds (zu Castiglione
di Olona u. a. O.) allzusehr überlegen, und andrerseits zeigen
gerade sie jene Fortschritte, um deren willen "Masaccio vor
Mit- und Nachwelt so bedeutsam dasteht. Was Masolino ur-
kundlich in der Kapelle Brancacci gemalt, dürfte demnach
seinem Nachfolger haben Platz machen müssen.
Als Masolinds Schüler also bezeichnet man den Ma-
saccio, der im Jahre 1402 zu S. Giovanni in Valdarno,
zwischen Florenz und Arezzo, geboren und bereits im Jahre
1443, wie man argwöhnt: an Gift, gestorben sein soll; einen
höchst ausgezeichneten Künstler, denjenigen, Welcher der
neuen Richtung eine entschiedene Bahn brach. Üeber seine
Lebensumstände ist sonst nichts bekannt, als dass Vasari be-
richtet, er habe ursprünglich Tommaso, oder abgekürzt Maso,
geheissen und jene tadelnde Endigung accio habe man hinzu-
gefügt, weil er der Kunst so ganz und gar hingegeben ge-
wesen sei, dass er alle äusseren Verhältnisse des Lebens
gänzlich vernachlässigt habe. Als frühere Arbeiten werden
ihm die Wandmalereien in der Kapelle der heil. Catharina
in S. Clemente zu Rom zugeschrieben, welche einige Scenen
aus den Legenden der h. Catharina von Alexandrien und des
h. Clemens, und eine Kreuzigung Christi darstellenwk). Von
i) Vgl. Crowe u. Cavalcaselle I, 490-517 u. 528.
w) Umrisse in KuhbeiPs Studien nach alten florentinischen Mei-
Stern, B1_ 23-35, Le pitture di Masaccio esistenti in Roma nella
basilica di S. Clemente, colle teste Zucidate dal C. Labruzzi e pub. da.
Gio. dalle Arme.