Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

167. 
Einzelne 
Compositionen. 
153 
nungen und Cartons ausführen. Es haben sich solcher Ge- 
stalt mehrere seiner Compositionen in mannigfachen Nach- 
bildungen verbreitet, in denen immer der grossartige maje- 
stätische Geist des .Meisters den Grundton angiebt, deren 
besonderer "Werth indess freilich von den grösseren oder ge- 
ringeren Fähigkeiten der einzelnen, dabefbenutzten Maler 
abhängt. Eine der verbreitetsten und schönsten Compositionen 7. 
dieser Art ist eine heilige Familie, wo das Kind mit ' 
herabhängendem Arme auf dem Schoosse der Jungfrau schläft 
und auf der einen Seite der kleine Johannes, der ein Panther- 
fell trägt, auf der andern der heilige Joseph schweigend zu- 
schauen. Die verschiedenen Exemplare dieses Bildes unter- 
scheiden sich durch kleine Abänderungen; eins der vorzüg- 
lichsten befand sich bei den Kunsthändlern Gebr. Woodburn 
zu London; ein anderes in der Galerie Corsini zu Romx). 8. 
(Die Originalzeichnung [nebst der einer Tempelreinigung] ge- 
hörte dem verstorbenen König der Niederlande noch 1842.) 
 Christus mit der Samariterin am Brunnen, von einem der 
besten Schüler ausgeführt, befindet sich in der Liverpool- 
Institution.  Eine Verkündigung, von Marcello Venusti 9, 
gemalt, ist in der Sakristei" des Laterans zu Rom vorhanden. 
 Mehrfach ist der sog. "Traum" des Michelangelo ver-10. 
breitet, das beste Exemplar, vielleicht von Seb. del Piombo, 
in der Nationalgalerie zu London: ein nackter Mensch lehnt 
auf einer Steinbank, deren Höhlung mit Masken, dem Sym- 
bol der Trüglichkeit alles Daseins, gefüllt ist; unruhig auf- 
wärts blickend stützt er sich auf einen Globus; ihn um- 
schweben, halb in Wolken, Bilder des Lebens, Gestalten der 
Liebe und des Erbarmens, wie der wilden Gewaltthat; des 
rohen Sinnengenusses und der dumpfen Befangenheit; von 
oben herunter aber schwingt sich ein Genius, der ihn mit 
ß) Eine Maria mit dem Kincle, dem kleinen Johannes und vier 
Engeln in Jünglingsgest-alt, früher in Rom, das Sir Henry Labouchere 
in England als ein Werk des Dom. Ghirlandajo angekauft, wird von 
Waagen (in Uebereinstimmung mit v. Rumohr und andern Kennern) 
für ein Werk Michelangelds, aus der. Zeit Seiner mafmürmön Pieta 
in der Peterskirche gehalten.
	        
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