Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

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Buch III. 
Italien. 
XVI. 
J ahrhund ert. 
Leonardo. 
163.164. 
abgeschlossener Vollendung zu malen wusste. Treffliche Bil- 
der von ihm sieht man iu der Galerie der Ufßzien zu F10- 
renz, unter denen zwei schöne Rundbilder der Madonna, die 
das Kind anbetet, zu bemerken sind; vornehmlich aber drei 
Bilder mit. kleineren Figuren,  Maria und Johannes; Chri- 
stus als Gärtner und Magdalena; die Samariterixi am Brun- 
nen,  alle voll des innigsten Gefühles, von trefflichem C0- 
lorit und überaus "zarter Ausführung. Lofenzds Hauptwerk 
ist eine Geburt Christi in der Akademie von Florenz, ein 
Bild von grösseren Dimensionen und in glücklicher Verbin- 
dung der WVeise des Perugino mit dem freieren Sinn der 
lrllorentiner. Im Dom von Pistojtt eine reizvolle Madonna 
mit zwei Heiligen, der Hintergrund Architektur, Blumen und 
Landschaft.  Unter den auswärtigen Galerieen besitzt ver- 
nehmlich das Berliner Museum mehrere gute Bilder dieses 
Künstlers. Auch eine heilige Familie im Louvre gehört zu 
seinen besten Arbeiten. 
Schüler und glücklicher Nachahmer des Lorenzo di 
Crecli war Giovanni Antonio Sogliani (geb. 1492). 
19- Einige Maclonnenbilcler von anziehend mildem Charakter in 
11- der Florcntiner Akademie. Eine treffliche Copie von L0- 
lrenzds Geburt Christi im Berliner Museum. 
Noch möge hier ein minder bedeutender Künstler, 
Giuliano Bugiardini (geb. 1471), angeführt werden, der 
zumeist ebenfalls als Nachahmer des Leonardo auftrat, doch 
12.nur einen schwach gemüthlichen Ausdruck erreichte. Bilder 
von ihm u. a. in der Pinakothek von Bologna. und im Mu- 
seum von Berlin. 
g. 164. In dcn eigentlichen Schülern Leonardds wieder- 
holt sich die Eigenthümlichkeit des Meisters in mannigfacher, 
durch die verschiedenen Individualitättcn bedingter Weise 
Wenn auch keiner von ihnen die Grösse des Meisters erreicht, 
so geht doch durch die gesammte Schule der Zug einer 
eigenthünilichen Liebenswürdigkeit. und Reinheit, welche ein 
Spiegel von dem edlen Gemüthe des Meisters zu sein und 
welche es vcrnelnnlicli verhütet zu haben scheint, dass diese 
Schule nicht auch, wie fast alle übrigen, die von den grossen
	        
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