Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

158. 
Die 
Donzelli ; 
Papa 
etc. 
Buoni 
105 
Von beiden findet man vortreffliche Bilder, welche der Weise 
des Meisters ziemlich nahe kommen, im Museum und in ver- 
schiedenen Kirchen von Neapel. Sie sind bald mehr dem 
Perugino, bald mehr den Venetianern verwandt; zugleich 
jedoch auch mit den eben erwähnten ränkläingen an die nor- 
dische Malerei. Der bedeutendere von beiden ist Pietro; zu  
dessen schönsten WVerken gehören zwei Tafeln mit weib- 
lichen Eleiligen (zu den Seiten eines roheren Franciscusbildes) 
in der Kirche S. Maria la Nuova; eine Madonna auf dem 
Throne mit Engeln, im Museum u. a. m. 5- 
Ebenfalls als Schüler des Zingaro wird der ältere Si- 
mone Papa genannt, unter allen Malern Neapels derjenige, 
welcher sich an1 meisten dem van Eycläschen Styl hingab. 
Mehrere Bilder im borbonischen Museum; das bedeutendste 6. 
der Erzengel Michael, mit andren Heiligen und Donatoren. 
Die Gestalt des Erzengels ist hier ganz eine Nachbildung 
des Michael auf dem berühmten Danziger Bilde des jüngsten 
Gerichts; auch die Landschaft auf diesem Bilde hat einen 
niederländischen Charakter; nur erreichen die breit und flach 
behandelten Köpfe lange nicht die individuelle Tiefe der van 
Eyckls, und auch der Farbenglanz der letztern ist zwar offen- 
bar erstrebt aber nicht erreicht. Simone ist überhaupt kein 
Künstler von vorzüglicher Bedeutung. 
Der anziehendste unter den neapolitanischen Künstlern, 
welche um den Schluss des XV. Jahrhunderts blühten, ist 
Silvestro de' Buoni, in der Schule des Zingaro und der 
Donzelli gebildet. Sein schönstes Gemälde befindet sich in 7. 
der mit dem neapolitanisehen Dome verbundenen alten Ba- 
silica S. Restituta. Es stellt die heilige Jungfrau und zu 
ihren Seiten den Erzengel Michael und die heilige Restituta 
dar. Dies höchst ausgezeichnete Werk hat einestheils die 
auffallendste Verwandtschaft mit den Arbeiten der umbrischen 
Schule, nähert sich andererseits jedoch nicht minder der 
lebensvollen heiteren Weise der Venetianer jener Zeit. Die 
Gestalten sind schön "und würdig, voll liebenswürdiger An- 
muth, aber ohne Befangenheit und perugineskß Manier; ein 
schöner warmer Ton geht durch das Ganze.  Aehnliche 8.
	        
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