Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 1)

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Buch I. 
Christl. 
Alterthum. 
Spätrömischcr Styl. 
sehr jugendlichen guten Hirten zwischen seinen Schafen 
sitzend; in der Hauptlunette über dem Altar aber ist Christus 
in ganzer Figur mit der Siegesfahne abgebildet, wie er die 
Schriften der Ketzer (oder auch der Philosophen) auf einem 
Roste verbrennt. An den vier Wänden des Oberbaues sind 
je zwei Apostel ohne besondere Attribute und zwischen ihnen 
Tauben, aus Schalen nippend, angebracht, in der Kuppel end- 
lich zwischen grossen Sternen ein reiehgesehmücktes Kreuz 
und die Symbole der Evangelisten. Im Ganzen scheint die 
Zusammenstellung der Symbole und der historischen Figuren 
keinen consequent durchgeführten Hauptgedanl-zen zu ver- 
rathen, auch sind die Figuren mit Ausnahme des guten 
Hirten  von untergeordnetem Werthe, allein unvergleichlich 
3. ist der dekorative Zusammenklang des Ganzen. Sehen dess- 
halb dürfen wir auch den Verlust der sehr umfangreichen 
lNIosaiken der Kirche San Giovanni Evangelista beklagen, 
welche ebenfalls von Galla Plaeitlia in Ravenna erbaut Wor- 
den war. Auch ein anderes wahrscheinlich gleichzeitiges YVerk, 
die eine Sehlussnisehe der Vorhalle am Baptisteriu m des 
Laterans in Rom (aus der Zeit Sixtus IIL, 41432-44019); 
giebt uns einen hohen Begriff von dem dekorativen Sinn, 
welcher dem sonst schon so gesunkenen Zeitalter eigen war. 
Die Halbkuppel der Nische ist mit den schönsten grüngolde- 
nen Blnmenrzinlten auf dunkelblauem Grunde ausgefüllt, über 
welchen in einem Halbkreis das Lamm Gottes zivischen vier 
Tauben steht. 
4_ Die Zeit Papst Leo's des Grossen (4140-4162) wird 
durch ein grandioses Werk bezeichnet, dessen Erfindung 
vielleicht jenem bedeutenden Manne angehört, und welches 
für die Folge ein bestimmendes Muster geworden ist: die 
vordern Mosaiken des Triumphbogens von San Paolo fuori 
le niura bei R0 m, Welche sich bei dem tinglücklichen 
Brande im J ehre 1823 einigermassen erhalten haben und 
jetzt in der Reparatur begriffen sind. XIn einem doppelten 
4') v. Quasi; 
etwas zu hoch an. 
schlägt 
den 
Kunstwerth 
desselben 
wohl
	        
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