Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 1)

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Buch 
Chri stl. 
Alterthum. 
Spätrömischer 
Styl. 
Ausnahme der Eingangsseite) ist mit einer im Halbkreisbogen 
geschlossenen Nische versehen. 
Erste W and (dem Eingang gegenüber). In der Nische: 
Orpheus.  Ueber dem Bogen, in der Mitte, die Anbetung 
der Könige, von Welcher Darstellung aber nur noch Maria 
mit dem Kinde, und hinter ihr Architekturen (Bethlehem) 
erhalten sind. Zur Linken, tiefer, steht ein Mann, welcher 
emporweist, ohne Zweifel der Prophet Micha, in Bezug auf 
seine Prophezeiung über Bethlehem (Micha. V. l). Zur 
Rechten, Moses, der den Wasserquell aus dem Felsen schlägt. 
 Der Inhalt des Ganzen bezieht sich demnach auf die Ge- 
burt Christi. 
Zweite Wand (links vom Eingange). In der Nische: 
Daniel zwischen den Löwen.  Ueber dem Bogen: das 
Mittelbild erloschen. Links, ein sitzender Mann, in der 
Stellung wie Hiob häufig dargestellt wird. Rechts, Bloses, 
der die Schuhe von seinen Füssen bindet; der Bezug dieser 
Darstellung dürfte, bei (lem Mangel des Mittelbildes, nicht 
bestimmt anzugeben sein. Das Ganze ist ohne Zweifel auf 
Christi Leiden und Tod zu deuten. 
Dritte Wand (rechts vom Eingange). In der Nische: 
die Himmelfahrt des Elias.  Üeber dem Bogen: in der 
Mitte Noah, aus der Arche hervorschauend, zu dem die 
Taube kömmt. Links, eine jener häuüg vorkommenden be- 
tenden Gestalten (Oranten), welchegewöhnlich als Bildnisse 
Verstorbener aufgefasst werden, Wahrscheinlicher aber nur 
eine allgemeinere Bezeichnung der Anbetung oder der Für- 
bitte sind. Rechts, die Auferweckung des Lazarus.  Das 
Ganze in Bezug auf die Auferstehung Christi. 
Ueber all diesen historischen und symbolischen Dar- 
stellungen in Bezug auf Christus sieht man sodann an der 
Decke, in einem grossen Medaillen, von reichen Ornamenten 
(Arabesken mit Tauben) eingefasst, sein eigenes Brustbild; 
es ist nackt, über die- linke Schulter ein Gewand geworfen; 
das Gesicht oval, mit gerader Nase, gewölbten Augenbraunen, 
einer ebenen und ziemlich hohen Stirn; der Ausdruck ernst 
und milde; das Haar, auf der Stirn gescheitelt, wallt gekrän-
	        
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