Katakomben.
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Die ältesten Gemälde dieser Katakomben, so weit wir 3.
sie jetzt nach den geringen Üeberresten und nach den Ab-
bildungen beurtheilen können, zeigen eine grossartige Anord-
nung des Ganzen, eine Raumeintheilting und Ylerzierungs-
weise, welche der Behandlung der Wandmalereien der bessern
Kaiserzeit noch sehr nahe stehen, und einen eigenthümlich
feierlichen und edeln Styl, wenn auch die Technik im Ein-
zelnen bereits mangelhaft sein mochte. Durch die An-
schauungen einer neuen Religion dringt hier der Geist des
(wenn auch innerlich vielfach erschütterten) antiken Lebens
und der antiken Kunst noch einmal siegreich hindurch, und
umkleidet die Märtyrergräber mit ernstem und heiterm sym-
bolischem Schmuck in einem ganz ähnlichen Sinne wie er
auch die spätern heidnischen Gräber ausschmückte. Schon
die Wandnischen sind mit Darstellungen verziert, noch reicher
aber die Decken. Leichte Arabesken, welche bei aller Roh-
heit der Ausführung noch oft genug an Pompeji und an die
Titusthermen erinnern, theilen einzelne rings um ein Mittel-
bild angeordnete Felder ein, in Welchen nun die ganze Stu-
fenreihe jener Sinnbilder auftritt, von dem bloss decorativ an-
gebrachten Delphin, dem Lamm, der Taube, und von den
Darstellungen des Hirtenlebens und der Weinlese bis zu den
alttestamentlichen Vorbildern, von welchen die Geschichte des
Jonas und des Moses, als Vorbedeutungen der Auferstehung
und der Erlösung, am häufigsten vorkommen. Einem inneren
Kreise oder auch bloss dem Mittelbilde sind die Darstellun-
gen Christi zugetheilt, der meist als guter Hirt, oder als
Wunderthäter in idealer J ünglingsgestalt, in zwei Beispielen
aber, Wie schon erwähnt, unmittelbar als Bildniss aufgefasst 4-
ist. Eines dieser Beispiele, das vierte Gemach der Calixtus-
gruft, Wahrscheinlich aus constantinischer Zeit, mag hier, um
von der Anordnung und Zusammenstellung der Malereien in
den Katakomben überhaupt einen Begriff zu geben, in kurzer
Beschreibung folgen. f)
Das Gemach ist viereckig; jede der vier lvVände (mit
L
Aringhi, 1.
lib.
III.