Aelteste
Symbole.
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Leier, Symbol des Gottesdienstes. Die Palme, Symbol
des Sieges, wie bei den Heiden, womit hier aber vorzugs-
weise der Sieg über den Tod gemeint war. Die Garbe
mit Trauben (auf Brot und Wein des Abendmahls bezüglich)
u. a. m., Woran sich dann noch alttestamentliche Sinnbilder
und Anspielungen anschlicssen, wie: der Hirsch an der Quelle,
' Später, im Gegensatz des Lammes, Symbol der heidnischen,
wie jenes der jüdischen Bekenner Christi), die eherne Schlange,
die Bundeslade, der siebenarmige Leuchter, die Schlange im
Paradies; endlich das Kreuz in mehr oder minder reicher
Zusammenstellung mit andern symbolischen Zeichen, mit
Blumen und Krone, oder auf einem Berge stehend und
darüber eine Taube, oder in einem Kranze angebracht. (Eine
reichhaltige Reihe dieser Symbole in S. Alaollinare in Classe
bei Ravenna, in den Bogenfüllungen.)
ä. 4. Aber die Sitte des Alterthums verlangte eine be- 1,
deutendere künstlerische Umgebung, als durch dies oder jenes
schlichte Symbol gewahrt werden konnte. Nicht alle An-
hänger des Christenthtlms waren aus so nicdereln Stande oder
so hartnäckige Eiferer, dass ihnen die Kunst an sich gleich-
gültig oder verhasst gewesen wäre; nicht alle Zeiten waren
so voll Noth und Bedrückung, dass man nur auf die Glorie
des Bedacht. zu nehmen gehabt hätte. Auch
War mit der Bekehrung zum Christenthtim keineswegs die
"Nothwendigkeit. verknüpft, den gebildeten Lebensverhältnissen
und den Bedürfnissen derselben zu entsagen. War somit
durch jene einfachen, zunächst nur für dekorative Zwecke
bestimmten Zeichen die Richtung angebahnt, wie man dem
inneren Triebe zu genügen vermochte, ohne mit den Typen
der heidnischen Darstellungsweise in eine missliehe Berührung
zu gerathen, so konnte man im Verfolg dieser Richtung all-
miihlig auch zu höheren und umfassenderen Kunstdarstellungen
fortschreiten.
Die heftige Scheu vor dem Bilderwesen des Heidenthums
ging natürlich gleichen Schritt mit der Heftigkeit des Kampfes
zwischen neuer und alter" Lehre. In Zeiten ruhigerer Be-
frachtung musste man einsehen, dass die Sache doch auch