125.
126.
Altvenezianisohe
Schule.
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lichten Carnation, welche jedoch noch die den Byzantinern
eigenen grünlichen Schatten beibehält; die Gesichter sind
fein, aber nicht bedeutend. Aehnlich auch ist das Bild des 6.
Venetianers Niccola di Pietro (Gerini), welches sich
in der Galerie Manfrini zu Venedig befand. Es ist eine Nia-
donna mit dem Kinde und musicirenden Engelchen und nicht
ohne Anmuth, besonders in der schlichten, fast sienesischen
Gevvandung. Es bezeichnet das Kunstleben in einer reichen
Handelsstadt, wenn der Maler selbst seine Wohnung anzeigt:
„Im Jahre 1394 malte dieses Werk N icolaus, der Sohn Meister
Peters des Malers in Venedig, Wohnhaft am Eingang der
Paradiesbrücke."
g. 126. Eine andere Richtung zeigt sich zu Venedig in 1.
der ersten Hälfte des XV. Jahrhunderts. Eine eigenthüm-
liche, hinschmelzende Weichheit, der es jedoch nichtan Ernst
und Würde fehlt, geht durch die hieher gehörigen Bilder;
die Gewandung ist in jenen langen weichen Linien, wie bei
den Toskanern des XIV. Jahrhunderts geführt, die Farbe
tief und durchsichtig, die Carnation ungemein weich und warm,
fast wie ein Vorbild jener späteren Vorzüge der venezianischen
Schule. Schon in einem schönen Altarwerke des Michiel 2.
Giambono, der zu jener Zeit in Venedig thätig war,
es befindet sich in der dortigen Akademie und stellt einen
Christus mit vier Heiligen dar, tritt diese Richtung in
voller Entschiedenheit hervor. Ebenso erscheint J acobello 3.
de Flore, von dem u. a. eine mit der Jahrzahl 1434 be-
zeichnete Madonna, (jedoch an sich kein bedeutendes Bild)
in der Galerie Manfrini zu Venedig erhalten ist.
Am Vollendetsten zeigt sich diese Richtung in den 4.
Werken zweier gemeinschaftlich arbeitenden Künstler, des
Giovanni und Antonio von Murano (einer der vene-
tianisehen Inseln). Letzterer gehört zu der Familie der Vi-
varini, deren wir in einem folgenden Abschnitte Wieder-
begegnen wverden; ersterer scheint ein Deutscher gewesen zu
sein, indem er sich mehrfach als Alamanus bezeichnet hat.
Zwei treffliche Bilder dieser beiden Künstler befinden sich
in der Gaderie der venetianiscllen Akademie. Das eine, vom
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