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Buch II.
Mittelalter. Italien.
Gothischer Styl.
123.124.
und Jacobus minor, vier Darstellungen aus der Ordens-
legende der Augustiner, u. a. m., Alles von untergeordnetem
Werthe und das Meiste übermalt. Am besten erhalten sind
unten die Wände entlang die grau in grau gemalten Figuren
der Planeten, Welche wiederum, wie im Salone, mit unergründ-
liehen Nebenbeziehungen auf das Erdenleben in Verbindung
gesetzt sind").
1. g. 124. Auch in andern oheritalisehen Städten hatte die
Malerei, wesentlich durch Einwirkungen von der Schule
Giottds aus, eine höhere und freiere Entfaltung gewonnen.
Verona, welches wir schon als wahrscheinliche Vaterstadt
des Aldighiero und d'Avanz0 zu nennen hatten, besitzt eine
nicht geringe Anzahl von Wandmalereien des XIV. Jahr-
hunderts, z. B. im Presbyterium von S. Nazario, in S. Ana-
stasia, an den Wänden von S. Zeno, u. a. a. 0., meist
statuarische Heiligenfiguren, welche mit dem florentinischen
2_ Stylprincip mehr oder weniger übereinstimmen. In den
Fresken eines Stefano da Zevie (über einer Seitenthür
von Santa Eufemizt, in einer Nische an der Aussenwand von
San F ermo, u. a. a. O.) verbindet sich iVärme der Farben-
3. behandlung mit einer strengen Anmuth. Einen ähnlichen
Styl zeigt ein sehr treffliches Altarwerk, welches sich in der
Galerie des Rztthspallastes zu Verona befindet; es ist mit der
Unterschrift Opus Turoni 1360 versehen und stellt die
Dreieinigkeit, die Krönung Mariä. und verschiedene Heilige
zu den Seiten dar.
4_ Für Mailand giebt der schon erwähnte Gicvanni
da Milano einen Anhaltspunkt, da sein Name mit Sicher-
heit auf diese Stadt zu beziehen istH). Doch ist in Mailand
selbst überhaupt zu Weniges aus dem XIV. Jahrhundert
erhalten, um allgemeinere Schlüsse ziehen zu können. Ein
späterer Mailänder, von Welchem sich nur ein einziges Werk,
i) Vgl. jedoch Crowe u. Cavalcaselle II, 252 5., Wo die Autor-
schaft Guarientds wieder aufgerichtet wird.
M?) Er hat ein Bild (in Prato) Johannes de Medißlano gezeichnet.
Siehe Crowe u. Cavalcaselle I, 401 E.