Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 1)

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Buch II. 
Mittelalter. 
Italien, 
Gothischer Styl. 
121. 
jenigen des Gesalnmtgedankens. 
dem nächsten Bilde. Da WO der 
Dies zeigt sich gleich 
Leichnam des Jacobus 
in 
in 
das Schloss der Gräfin Lupa hineingeführt wird, ist das den 
Wagen timdräingende Volk schon bis in's Einzelnste durch 
Mienen und Geberden charakterisirt. Die folgenden Bilder 
sind in der Composition minder gelungen und klar, auch zum 
Theil übermalt; Die grosse Kreuzigung dagegen, in drei 
durch Säulen geschiedenen Abtheilungen, gestattete dem Maler 
eine vielseitige Darlegung seiner Vorzüge: neue und leben- 
dige Motive, freie Bewegungen und Stellungen, Weiche und 
schöne Formen, vor Allem aber Durchführung derselben bis 
ins Einzelnste und vortreffliche Bezeichnung der Charaktere 
und Affekte, namentlich des Schmerzes und der Angst. Die 
Gesammtcolnposition ist nicht sonderlich grossartig oder 
poetisch, doch mag diess hier der ungünstige Raum mitver- 
schuldet haben. Neu ist indess der Zug der von der Kreuzi- 
gung heimkehrenden Zuschauer. 
2. Ungleich grösser und tiefer tritt uns d'Avanz0's Dar- 
stellungsweise entgegen in den Fresken der S. Georgskalaelle  
Es sind 21 grosse Bilder, die Jugendgeschichte Christi, die 
Krönung Maria, die Kreuzigung, und die Legenden des heil. 
Georg, der h. Lueia und der h. Catharina darstellend. Ehe- 
mals War auch die Decke mit den Bildnissen von Propheten 
geschmückt. Der Antheil Aldighierols wird widersprechend 
angegeben und lässt sich nicht mit Bestimmtheit erkenncnme); 
die Hauptsache kann man jedoch unzweifelhaft als das Werk 
d'Avanzo's betrachten. 
ü) Diese seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts vergessenen und 
durch dicken Staub unsichtbar gewordenen Fresken wurden im Jahre 
1837 durch Dr. Ernst Förster wieder entdeckt und von ihm in 
Verbindung mit der Kirehenverwaltung gereinigt und hergestellt. 
Vgl. die „WVa,ndgemälde der S. Georgen-Kapelle zu Padua", von Dr. 
E. Förster, mit 14 Abb. Berlin 1841, bei Reimer. 
w) Was Vasari (Leben des V. Carpaccio, deutsche Uebers-   
2 Abth S 408) hierüber verbringt, verdient nicht den äenngsten 
Glallbßld.) Er hält u. a. Aldighiero und Zevio (Sebeto) für zwei ver- 
schiedene Maler.
	        
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