Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 1)

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Buch II. 
Mittelalter. 
Italien. 
Gothiseher Styl. 
 11g_ 
fallen. Die Pinakothek von Bologna und die Akademie von 
Venedig bewahren von ihr ein Paar, mit Namen und Datum 
versehener Tafeln, Welche beide die h. Ursula darstellen. Sie 
sind von schwach gemüthlichem Ausdrucke und etwa den 
besseren sienesischen Arbeiten dieser Zeit zu vergleichen.  
Ein Missale der Münchner Bibliothek vom Jahre 1374 ist mit 
Miniaturen eines gewissen Nicolaus von Bologna ge- 
schmückt. 
7. Schon sehr kenntlich zeigt sich der Einfluss Giottds in den 
Werken zweier Maler um 1400: des Symon von B 0 log na, 
gen. de crociiissi, und des J acobus Paulia"), welche zusam- 
men die Kirche Madonna della Mezzaratta mit biblischen Fres- 
ken versahen, ersterer herber und schäirfer, letzterer charakter- 
8. loser, beide in Auffassung und Ausdruck sehr mangelhaft. Von 
Jacobus ein Altarwerk in S. Giacomo Maggiore (vom Jahre 
1408) und einige Tafeln von scharfem und strengem Styl in 
9. der Pinakothek; von Symon eine Reihe von Gemälden in 
derselben Sammlung, welche nur als tüchtige Handiverksarbeit 
gelten können. 
 Ein ansprechendes Freskobild, welches der Art des Flo- 
rentiners Niccolä di Pietro in Etwas verwandt ist, sieht man 
auf dem Klosterhofe S. Domenico zu Bologna. Es führt die 
Unterschrift Petrus J ohannis, und ist leider theilweise 
beschädigt  
11. Auch ein gewisser Lorenzo und ein Cristoforo von 
Bologna malten gegen Ende des XIV. Jahrhunderts in der 
a") Von Lanzi (Gesch. d. lNIalerei in Italien, Uebers. Thl. III, 
S. 12) mit J aeo po d'Avanz0 aus Bologna identificirt, von welchem 
in der Galerie Colonna zu Rom ein bezeichnetes "fafelbild, der Gekreu- 
zigte zwischen seinen Angehörigen, von ziemlich untergeordnetem 
Werthe vorhanden ist. Beide sind jedoch keineswegs identisch und 
weit untergeordnet dem grossen Künstler, welchem wir in Padua be- 
gegnen werden. Vgl. E. Förster im Kunstblatt 1841, N0. 38, und 
1847, N0. 9, und Crowe u. Cavaleaselle II, 214 E. 
H) Ein gewisser Lianori soll sich nach Lanzi (A. a. O. S. 14) 
Petrus J oannes unterzeichnet haben. Eine Tafel der Bologner 
Pinakothek, welche die Unterschrift: Petrus Lianoris p_ 1453,  
üihrt, stimmt mit dem obigen Freskobilde übrigens nicht; sie ist 1131-1; 
und strenge gemalt.
	        
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