Franz
Kugler.
Theodor
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man ergriff dazu die wirksamsten Mittel Eine Weiter grei-
fende Neugestaltung der Akademie der Künste zu Berlin, als
des Centralinstituts für die künstlerischen Angelegenheiten,
sollte einen Hauptbestandtheil der neu zu treffenden Bestim-
mungen bilden. Es wurde im Juli 1848 ein öffentlichem Auf"
ruf an Künstler und Kunstverwandte erlassen, um W ünSChe,
Vorschläge, Beleuchtungen in Betreff aller obenerwähnten
Verwaltungszweige zur Kenntniss des Ministeriums zu brin-
gen. Ein sehr reiches Material der verschiedensten Organe
kam zusammen: Stimmen aus der werkfertigen, tüchtigen
Praxis, Stimmen aus der Sphäre idealer Anschauung, Autori-
täten und Dilettanten, Körperschaften und Einzelne; die ver-
schiedenartigsten Standpunkte stellten sich dar, die verschie-
densten Gesiehtskreise wurden ausgebreitet. Aus dieSelll
Material, dessen Wesentlichen Inhalt. ich im Auftrage des Mi-
nisteriums zu einer Denkschrift zusammenstellte die lange
Zeit hindurch allabendlich der Gegenstand unserer Gespräche
und unserer Hoffnungen gewesen ist, arbeitete Kugler einen
sehr umfassenden Plan für die Qrganisation des gesammten
Kunstwesens aus. Dieser schloss die Theaterreformplane in
sich, bei denen ihm Anton Gubitz zur Hand ging. Zu ihnen
gehörte, ihren praktischen Hebel bildend, die Gründung eines
Centralpensionstonds, im Wesentlichen dieselbe Einrichtung,
welche jetzt selbstständig durch L. Schneider und v. Hülsen
und unter Vorsitz des Herzogs von Sachsen-Coburg als
Alters-Versorgungsanstalt (Perseverantia) für Schauspieler
und Theaterangehörige in's Leben getreten ist. Die Ausfüh-
rung jenes Kunstgesetzes aber, welches mit grösster Voll-
ständigkeit, auf alle und jede Verhältnisse des künstlerischen
Wesens und Wirkens Rücksicht nehmend, ausgearbeitet war,
unterblieb leider gänzlich. Ladenberg, der in allen Zweigen
seines Ministeriums Reformeinrichtungen beabsichtigte und
zum" Theil verwirklichte auch ein Unterrichtsgesetz und
ein Medicinalgesetz war ausgearbeitet worden trat im
December 1850 zurück, und die tretilichen Pläne blieben
L
a") Abgedruckt im
Kunstblatte.
deutschen
Jahrgang U,
1851.