113.
Siena.
Si mone
di
Martino.
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derselben steht hier Siinone di Martino (fälschlich Simone
Uemmi genannt), ein Zeitgenoss des Giotto, nach dessen
Tode er im Jahre 1336 an den päpstlichen Hof nach Avig-
non berufen wurde, wo er im Jahre 1344 gestorben sein soll.
Merkwürdig und fast mehr als ein blosser Zufall ist es, dass,
wie Giottds Ruhm von dem episch-didaktischen Dante, so
der des Simone von dem grossen Lyriker des italienischen
Mittelalters, Petrarca, in zweien seiner Sonette, aufbewahrt
ist. Von ächten Werken des Simone ist. zwar nicht Vieles
bekannt, die grossen Wandmalereien namentlich, die er
nach Vasari im Kapitel von S. Maria Novella zu Florenz
und im Campo S. zu Pisa ausgeführt haben soll, rühren ge-
wiss, Wie bereits oben angegeben wurde, nicht von seiner
Hand her; gleichwohl reicht auch das Wenige, was noch von
ihm vorhanden ist, zu einer näheren Charakteristik hin.
Das Hauptwerk ist ein grosses, aus einer bedeutenden 4,
Reihe einzelner Tafeln bestehendes Altarbild d), welches gegen-
185 und II, 53 E.) Der Styl derselben bildet den Uebergang von dem
strengern byzantisireixden des Dueeio (s. oben) zu dem weicher-n des
Sirnone di Martino; in den männlichen Heiligen waltet noch mehr das
byzantinische Element vor, während besonders in den Passionsbildern
völligere Formen, freiere Bewegungen und lichtere Farbenbehandlung
sichtbar werden. Zwei andere Werke werden mit einem ähnlichen
Namen verbunden, ohne dass jedoch die Identität ihrer Verfertiger
mit Ugolino da Siena behauptet würde. Das eine dieser Werke, der
silberne Schrein del santo Clorporale im Dom von Orvieto enthält in
12 Emailbildern (D'Agincourt, a. a. 0., Taf. 123) die Stiftungsgeschichte
des Fronleiehnamsfestes, 1338 von Ugolino Vieri, Goldschmied in
Siena, gefertigt, welcher hier als ein Maler von mässiger Begabung
erscheint. Einem gewissen Ugolino di Prete llario werden die
sehr ausgedehnten Fresken im Chor desselben Domes zugeschrieben,
welche die Glorie der drei Personen der Gottheit, dann das Leben der
Maria, die Propheten, Apostel und Kirchenlehrer, endlich 40 Päpste
und Bischöfe in lilalbfiguren darstellen. Zu einer sichern Entscheidung
kann nur die Vergleichung der drei Werke führen. (Vgl. Crowe und
Cavalcaselle 11, 53 mld I. U21 4431 H, 202.)
m) E.
stehenden
worden.
Förster, Beiträge S. 166 ff.
Altarwerkes sind erst von
Die Tafeln des in Rede
Herrn E, Förster entdeckt
24a: