111.
Das
Campo
santo.
Die
letzten
Giottesken
365
und Klarheit der Formen zeigt als der Meister der ersten
Hälfte.
Die Geschichten des Ephesus und Potitus (deren untere 3.
Hälfte fast ganz zerstört ist) sind Yen Spinellü aus ATCZZO
(st. nach 1408) gemalt, einem Künstler, der um den Schluss
des XIV. Jahrhunderts thätig war Seine Werke Zeiehnen
sich in der Auffassung zumeist durch eine eigenthümliche,
in einzelnen Fällen sogar grossartige Strenge und Leiden-
schaftliehkeitaus; sie verrathen ein bedeutendes Talent, sind
in der Ausführung jedoch sehr ungleiehartig, grösstentheils
ungemein flüchtig, und nur Wenige mit Geist und Gefühl
vollendet. Im öffentlichen Palaste zu Siena, im Saal der 4.
Prioren, malte dieser Künstler die Geschichten des Zwie-
spaltes zwischen Kaiser Friedrich I. und dem Papste Alexan-
der IlI. bis. zu der bekannten und bestrittenen Demüthigung
des Kaisers, ein Gegenstand, der offenbar nicht aus In-
teresse an diesen besonderen Personen, sondern um darin die
Ansicht der Zeit über Kirche und Staat auszusprechen, ge-
wählt war. In der Sakristei der Kirche S. Miniato bei 5-
Florenz malte er die Geschichte des heiligen Benediet, die w
besonderswohl erhalten ist. Es sind zum Theil höchst geist-
volle Compositionen, sprechend und deutlich in Geberde und
Ausdruck; die Menge weisser Mönehsgewänder ist in strengem,
vortrefflichcm Styl behandelt. Mehrere Scenen, wie z. B. der
gestorbene und wiederbelebte Möneh zwischen den Brüdern,
die Busse des Königs, die Trauer um den todten Heiligen
11. a. 111., gehören in der Conception zu den lebensvollsten
Leistungen der ganzen Schule Giott0's, vor Allem aber die
Bannung des Teufels, welcher auf einem Steine sitzt, den die
Mönche desshalb trotz aller Hebebäume nicht weiter bringen,
bis der Heilige im grossartigsten Gestus herantretend das
bannende Wort spricht. Die Ausführung ist flüchtig bis zur
Rohheit. Der Sturz der bösen Engel, eine der berühmtvsn-n 6.
u,
dlo
ü) v. Rumohr, Ital. IMrsrh.
117 E. lämfelbilder des Spim
B. im Museum von Berlin.
2 243 if.
finden
E.
sich
Förster, a. a. O,
an mehrern Orten,